Mittwoch, 26. August 2009

Wir waren in Berlin

Wir waren 1993 in Stuttgart bei der Leichtathletik-WM. Für uns ein unvergessliches Erlebnis. Und schon damals gab es das Versprechen, wenn in Berlin WM ist, besuchen uns dann unsere Stuttgarter Freunde und wir gehen wieder zusammen ins Stadion. Am Schlusstag war es dann soweit. Zumindest fast. Denn ich habe mir zum Geburtstag noch Karten für den Donnerstag schenken lassen. Nichtsahnend, dass es der heißeste Tag des Jahres werden sollte... Doch ich wollte den 2. Tag der Zehnkämpfer erleben, genau wie damals in Stuttgart.

Gegen 12 Uhr waren wir im Stadion und saßen noch eine Weile im Schatten. Von unseren Plätzen gab es aber einen tollen Überblick.


Erst gab es noch einige Vorkämpfe, doch das Nachmittagsprogramm gestalteten dann die Zehnkämpfer. Direkt in unserer Kurve fand der Stabhochsprung statt, eine wahre Marathonveranstaltung über ca. 3,5 Stunden.

Ab ca. 15 Uhr saßen wir dann (bis Sonnenuntergang) in der knalligen Sonne und das bei über 30 Grad im Schatten. Die Springer selbst kamen aber gut damit zurecht, denn es gab einige Bestleistungen. Besonders bejubelt wurde natürlich Pascal Behrenbruch, der über sich hinaus wuchs und als einer der letzten überhaupt im Einsatz war. Durch diese vielen guten Sprünge kam dann der Zeitplan der Zehnkämpfer durcheinander, denn der Stabhochsprung war erst gegen 18:30 Uhr zu Ende.

Natürlich gab es auch noch andere tolle Wettbewerbe. So waren wir Augenzeugen des neuen Weltrekordes über 200 m von Usain Bolt, hier nach dem Zieleinlauf.

Auch den spannenden Hochsprung der Frauen konnten wir verfolgen. Unglaublich, wie leise das ansonst tobende Stadion sein kann, wenn Ariane Friedrich darum bittet. Da hätte man eine Stecknadel fallen hören. Schade, dass sie es nicht ganz geschafft hat, aber sie war auch so zufrieden und hüpfte mit der anderen deutschen Springerin ein Ehrenrunde.

In der Zwischenzeit konnten wir direkt vor uns noch das Speerwerfen der Zehnkämpfer verfolgen und erst nach der Siegerehrung der Hochspringerinnen erfolgte um 22 Uhr der abschließende 1500-Meter-Lauf. Ein wirklich langer Tag für die Zehnkämpfer, aber alle Zuschauer harrten bis zum Schluss aus und bejubelten sie auch noch auf der Ehrenrunde. Auch für uns war es ein erlebnisreicher Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden.


Am Schlusstag waren wir dann mit unseren Freunden erst in der Innenstadt. Wir kamen gerade rechtzeitig genug an, um die Läuferinnen in der ersten Runde am Reichstag vorbei fliegen zu sehen.
Danach pilgerten wir zum Brandenburger Tor und stellten uns ca. 300 m vor dem Ziel an die Strecke. Alle Läuferinnen wurden stets bejubelt und einige sahen von Runde zu Runde schwerfälliger aus. Überhaupt zogsich das Feld auch sehr auseinander, dadurch wurden aber die Wartezeiten kürzer. Kein Wunder, denn die Sonne brannte unbarmherzig vom Himmel. Am Abend hatte ich einen Sonnenbrand und bin nicht Marathon gelaufen ;-).

Anschließend fuhren wir mit der S-Bahn ins Stadion. Dort ging es dann Schlag auf Schlag, denn es standen nur noch Finals an. Ein Höhepunkt war auf jeden Fall der 2. Sieg von Kenenisa Bekele, auch wenn er dieses Mal mehr kämpfen musste. Hier begannen die Läufer gerade die letzte Runde...

Die Schlussfeier war dann den gesamten Helfern gewidmet, die alle eine Ehrenrunde im Stadion bekamen. Die gesamte deutsche Nationalmannschaft bedankte sich ganz speziell beim Publikum, allen vorneweg Steffi Nerius. Für mich eine der sympatischsten Sportlerinnen überhaupt. Das Publikum war aber auch einmalig. Stets gab es Beifallsstürme, wenn die eigenen Sportler im Einsatz waren. Aber es war auch unglaublich fair allen anderen gegenüber.

Hier gibt es noch einen kleinen Ausblick auf die nächste WM in Südkorea und ein unglaublich sympatisches Maskottchen, welches ich gerade bei der Hitze am Donnerstag ein wenig bedauert habe, denn da war er oft im Einsatz und muss unter seinem Pelz ganz schön geschwitzt haben.
Es waren wirklich unglaublich schöne Tage in Berlin. Leider habe ich mir wohl ein Mitbringsel mitgebracht, denn seit gestern habe ich Halskratzen, die nun bis zum Halbmarathon am Sonntag wieder verschwinden müssen. Drückt die Daumen!


5 Kommentare:

Martin hat gesagt…

Und wie ich drück!!! Ich wäre so gern dabei gewesen, aber da ich im September ja in Berlin bin, war noch eine Reise nicht drin. Leider :-(
Jetzt schon dich und laufe deinen HM wie auf Wolken!

Hase hat gesagt…

Boah, ihr habt das alles live miterlebt!! Toll. Und Berlin ist ja sowieso eine meiner absoluten Lieblingsstädte. Schöön!

michi hat gesagt…

Mit guten Sitzplätzen ist das wahrlich ein Erlebnis der besonderen Art. Bisher war ich ja nur auf kleineren Veranstaltungen, aber selbst die waren schon klasse.
Und Berlin jetzt war teils ja sowas von spannend, selbtst so Wettbewerbe wie Diskus- und Hammerwerfen, waren zum Mitfiebern.

Dein Mitbringsel ist nun weniger schön, hoffentlich bist Du wieder hergestellt bis zum Wochenende. Ich drück Dir ganz fest die Daumen und wünsche gute Besserung!

Jörg hat gesagt…

Da hätten wir uns am Brandenburger Tor ja sehen können. Komisch, dass wir uns bei den paar Leuten nicht bemerkten ;-)

Jörg

Anett hat gesagt…

@Martin, danke. Da ichimmer noch erkältet bin, werde ich aber nicht voll laufen.

@Hase, naja, alles ja nun nicht. Da hätten wir schon im Lotto gewinnen müssen...;o)

@Michi, danke dir. Ich habe mir Mühe gegeben, mich geschont und für morgen habe ich ein gutes Gefühl, die Strecke zu bewältigen. Ich denke, mehr ist nicht drin.

@Jörg, das wäre aber schonein Ding gewesen, wenn wir uns über den Weg gelaufen wären. Nichts ist unmöglich und wir haben an beiden Tagen Bekannte getroffen ;-)