Sonntag, 23. Januar 2011

Same procedure as every year...

...war es dieses Jahr in Senftenberg nicht ganz. Denn ich habe keinen Pokal wie in den letzten beiden Jahren mit nach Hause bringen können, das war mir aber auf Grund der Startliste schon vorher klar.

Mit Beate ging es wieder beizeiten in die Niederlausitzhalle, wo mein Start über die 10 km um 11:30 Uhr sein sollte. Wir waren dann schon über eine Stunde vorher da und kurz danach kam noch Thomas aus Berlin. Ich habe mich dann in Ruhe umgezogen und warm gelaufen, denn in der Halle war es recht kühl.
Nach dem Startschuss dachte ich, ich bin im falschen Lauf. Fast alle sind wie angestochen losgerannt, ich muss fast am Ende des Feldes gewesen sein. Dabei war ich auf der ersten Runde schneller, als ich wollte! Den ersten km bin ich in 4:50 min gelaufen und habe mich dann an eine Mitläuferin gehängt, die ein gutes Tempo hatte. Doch 4 Runden weiter lies sie etwas nach und ich lief vorbei. Die nächsten Runden war ich sehr gleichmäßig in 5er Pace unterwegs und es ging auch recht locker. Doch nach km 4 wurde es schwerer, der Puls ging runter, so als ob ich mit angezogener Handbremse laufe. Schon da war mir klar, dass das mit den 50 min nichts wird. Trotzdem war ich noch recht gleichmäßig unterwegs, was auch meine Rundenzeiten aussagen: außer die erste allesamt zwischen 1:13 und 1:18 min. Deshalb nervte es mich im Laufe des Rennens, dass immer wieder Läufer mich auf den kurzen Geraden überholten, um in der Kurve mit dem Tempo nachzulassen. So musste ich wohl oder übel dort vorbei, was bei der Kurvenüberhöhung anstrengend genug war. Eine Läuferin war so extrem, dass sie mich erst überrundete, dann wieder meterweise abfiel, wieder ranlief, überholte, dann wieder zurückfiel, das Spiel dann mehrfach, irgendwann ging sie vorbei, um mich dann kurz vor Schluss noch mal zu überrunden. Von gleichmäßiger Renneinteilung schien sie noch nie was gehört zu haben...
Naja, ich habe mich dann motiviert, in dem ich mich immer näher an schon außer Sichtweite geratene Läufer rangearbeitet habe und so noch 4 Frauen überholen konnte.
In 50:41 bin ich durchs Ziel. Platz 40 von 58, Platz 5 von 11 Frauen und AK-Platz 1 von gerade mal 2. Die andere Läuferin ist übrigens mit einer 56er Zeit "letzte" Frau geworden, was über das Niveau doch einiges aussagt.
So ganz zufrieden war ich nicht. Die Zeit finde ich für den Zeitpunkt in Ordnung. Aber ich hatte immer das Gefühl, nicht alles geben zu können. Mein Puls war auch ungewöhnlich niedrig, aber ich hätte in dem Moment nicht schneller gekonnt. Die Beine waren nach dem Lauf ebenfalls recht locker. Wie nach einem Trainingslauf und nicht nach einem voll gelaufenen Wettkampf.

4 Stunden später gab es dann den Paarlauf mit Beate. Wir haben uns wieder warm gelaufen und wie immer auf das Rennen gefreut. Es macht einfach viel Spaß, im Halbdunkeln mit Lichteffekten über die Bahn zu jagen. Wie immer hatte ich den ersten Part, der sich total locker anfühlte und nicht, als hätte ich einen 10er in den Knochen. So bin ich etwa bei 4:34 min über die Ziellinie, gestoppt habe ich erst 3 Sekunden später nach dem Wechsel, der ein paar Meter hinter der Linie stattfand. Mit so einer Zeit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Beate war für ihre Verhältnisse auch flott unterwegs und so ging das immer im Wechsel. Ich hatte aber immer die längere Pause ;-), in der man sich ordentlich erholen konnte. Meine nachfolgenden Abschnitte waren dann in 4:37, 4:40, 4:42 und 4:43. Solche Intervalle bin ich noch nie gelaufen. Und nun frage ich mich wirklich, warum ich den 10er ohne Vorbelastung nicht schneller hinbekommen habe.
Vielleicht habe ich mich zu sehr von der Uhr ablenken lassen, deswegen will ich dieses Jahr mal ein Rennen völlig ohne Uhr laufen. Ich habe da auch schon eins im Visier. Oder es ist wirklich was dran an der Morgens/Abends-Theorie, da mir das schon im letzten Jahr so ging. Aber ich bin auch schon am Vormittag gute Rennen gelaufen.

Auf jeden Fall liege ich ordentlich im Plan und es war wieder eine tolle Veranstaltung´, die wir auch im nächsten Jahr wiederholen.

Montag, 17. Januar 2011

Glück gehabt!

Das Jahr ist schon wieder ein paar Tage alt und bei mir begann es traditionell arbeitsreich. Nebenbei das Training unterzubringen war schon nicht einfach, aber das tagelange Eis auf Straßen und Wegen hat es noch komplizierter gemacht. Und so gab es bis auf den Silvesterlauf eine ganze Weile kein richtiges Tempotraining. Aber ich gehe davon aus, dass das Laufen mit Icebugs auf Schnee, Schneemehl und Eis auch einen gewissen Trainingseffekt hat. Zumindest waren die Läufe immer ganz schön anstrengend.

Letzte Woche sollte es dann wieder losgehen. Doch erst gab es am Dienstag, als ich nach einem 13-Stunden-Bürotag gegen 21:30 Uhr zu Hause war, einen 4km-Lauf. Einfach so. Unterwegs ist mir kurzzeitig schlecht geworden, ich hatte den Hunger übergangen. Aber dieser Lauf war so guttuend und hat den Kopf freigemacht, so dass ich anschließend gut geschlafen habe. Laufen kann so schön sein!
Am Mittwoch wollte ich 1500-Meter-Intervalle laufen. Doch die Strecke war noch zu vereist, aber für 500 Meter hätte es gereicht. Doch dann hat mich der Forerunner im Stich gelassen, also 10 km ganz normal nach Gefühl gelaufen. Am Donnerstag war es dann soweit und ich bin auf den Oderdamm. Ich hatte ziemlich genau 2 km zur Verfügung und ich wusste schon gar nicht mehr, wie sich Laufen auf Asphalt anfühlt. Mit den Intervallen war ich sehr zufrieden, allerdings wurde es langsam dunkel und etwas neblig war es auch. So bin ich so ganz allein auf weiter Flur bei jedem Geräusch, welches die Wasservögel von sich gegeben haben, zusammen geschreckt. Und das Auslaufen habe ich dann auch etwas beschleunigt ;-). Da fühle ich mich im Wald bedeutend wohler!

Am Samstag bin ich dann 10 km gelaufen, die mir sehr schwer gefallen sind. Der lange Lauf gestern über 20km ging wesentlich lockerer. Obwohl um 9:30 Uhr nicht so ganz meine Zeit ist, aber ich hatte etwas Zeitdruck. Im Wald gab es dann auch noch ein längeres vereistes Stück, so dass ich auf den Rand ausweichen musste. Dann musste ich sogar mal durch etwas tieferen Schnee und plötzlich passierte es. Ich lag der Länge nach da, weil ich über Müll, der im Schnee lag, gestolpert bin. Und zur Krönung ist mein linker Oberschenkel genau auf so einem kaputten Ziegelstein gelandet. Erst mal musste ich alles abchecken, aber bis auf eine blutende Wunde an der Kleinen-Finger-Kuppe und einer größeren Schürfwunde am Oberschenkel war nichts weiter passiert. Und nach ein wenig Sammeln ging es halt weiter, ich hatte ja noch 14 km vor mir ;-). Und nun lief es lockerer und schneller als vorher, als ob ich jetzt erst richtig munter wäre. Der Lauf war anstrengend, aber ich konnte das Tempo halten, obwohl es zum Schluss immer leicht bergan geht. das stimmt mich doch etwas optimistisch.

Und bei dem Sturz habe ich wohl viel Glück gehabt. Der Oberschenkel wird schon blau und die Fläche ist nicht gerade klein. Aber es behindert mich nicht, maximal beim Hose anziehen. Nicht auszudenken, wenn dieser blöde Stein in Kopfhöhe gelegen hätte, denn außer Hände nach vorn konnte ich überhaupt nicht mehr reagieren. Aber zum Glück wären Häuser gleich um die Ecke gewesen. Das habe ich aber nicht allzu oft. Ich sollte wohl mal wirklich ernsthaft drüber nachdenken, das Handy bei Läufen durch den Wald mitzunehmen, denn ich hatte es nicht bei.

Aber es ist ja nichts passiert - Glück gehabt :-).