Dienstag, 21. Juni 2011

Viel Spaß und Unverhofft kommt oft...

Nach dem Run&Bike stand viel Regeneration an
und wir waren auf Kurzbesuchen in 2 Städten, da Konzerte zufällig innerhalb weniger Tage standfanden. Schön war´s!


Am letzten Wochenende frönte ich wieder meinen beiden Hobbies.

Für unsere Line Dance Gruppe stand am Samstag der wohl einzige Auftritt des Jahres an. Die Vorbereitungszeit war recht kurz und da es dieses Mal eine Auswahl von Paartänzen sein sollte, waren wir besonders aufgeregt. Aber es klappte alles sehr gut und auch das Wetter spielte mit, denn es regnete erst, als wir von der Tanzfläche verschwanden ;-).

Als Zugabe zeigten wir noch einen Gassentanz, den wir zusammen mit einer anderen Gruppe tanzten, so dass es eine schöne farbliche Kombination ergab.

Der Auftritt hat wieder viel Spaß gemacht und der Beifall war groß.


Am Sonntag wollte ich einen 10km-Lauf machen. Doch welchen? Viele Vereinsfreunde starteten in Bad Saarow beim Scharmützelseelauf. Ich entschied mich aber für den AirportRun in Berlin- Schönefeld, an dem ich schon 2 mal teilgenommen habe. Dort sollte es letztmalig durch das neu entstehende Flughafengelände gehen, u.a. auf der schon fertig gestellten Start- und Landebahn. Das reizte mich natürlich und es sollte eine einmalige Gelegenheit sein. Katrin aus Berlin wollte mir meine Startunterlagen mitbringen, so dass ich früh mit der Anreise weniger Stress habe. Am Ende war ich dann eine halbe Stunde vor ihr am Startgelände, weil die S-Bahn, mit der sie anreiste, Probleme bereitete und auch der Busshuttle überfordert war.

Aber wir standen dann rechtzeitig im Startblock und der Start verzögerte sich auch wegen der Transportprobleme. Dann ging es los, erst mal gegen den Wind, der wirklich erträglich war. Noch! Nach etwa einem km ging es immer mal wieder bergauf, auf einem Flughafengelände schon ungewöhnlich. Bei mir lief es zäh, aber ich hatte auch mit nichts anderem gerechnet. Nach 3 km ging es dann die ganzen (wenigen) Höhenmeter wieder runter und wir bogen auf die Startbahn. Nun mit Rückenwind rollte es für die nächsten km richtig gut. Die Veranstalter hatten einige größere Schilder mit Erläuterungen aufgestellt, was sehr interessant war. So ist die ganze Bahn 4km lang und 60 Meter breit. Außerdem ist sie wegen der besseren Haftung mit 2mm tiefen Rillen durchzogen, auf denen es sich herrlich hat laufen lassen. Die gaben einen schönen Grip unter den Schuhen. Bei km 7 bogen wir dann ab und es ging neben der Bahn weiter, bis zum Wendepunkt bei km 8. Bei mir lief es bis dahin unglaublich locker und nach der Wende wusste ich auch, warum. Denn nun hieß es, die restlichen 2 km gegen eine Wand anzukämpfen. Man, war das ein Sturm. Kein Vergleich zum Wind am Start. Am liebsten wäre ich stehen geblieben. Aber ich hatte mitbekommen, dass es um eine sehr gute Zeit ging. Also Zähne zusammenbeißen und durchhalten. Das Zieltor war weithin einsehbar, logisch bei einer schnurgeraden Strecke. Aber näher kam es nicht. Doch irgendwann hatte ich es geschafft und traute meinen Augen nicht. Brutto noch unter 50 min, offiziell dann 49:21 min und neue PB, mit der ich so kurz nach dem Run&Bike nicht gerechnet hatte. Und Gesamt-32. von 290 und AK-7. von 59 hatte ich auch noch nicht.

Die Wahl für diesen Lauf hat sich also voll gelohnt und auch wenn ich allein angereist bin, habe ich vor Ort sehr viele bekannte Läufer getroffen. Dieser Lauf war eben was ganz Einmaliges und Besonderes.

Montag, 6. Juni 2011

Grenzerfahrungen - 100km Run&Bike in Neuzelle

Ich hatte einiges diesem großen Ereignis untergeordnet. Nach dem missglückten Spreewaldmarathon bin ich eher schnell als lang gelaufen und habe auch 3 Wettkämpfe innerhalb von 6 Tagen, davon 2 innerhalb von nicht einmal 2 Stunden bestritten. Ich habe das Fahrrad öfters bemüht und mit Bianka haben wir einmal 53km und einmal 30km speziell als Run&Bike trainiert. Ich wähnte mich also gut vorbereitet, aber auf 100km kann ja soviel passieren. Außerdem bin ich noch nie weiter als 42km am Stück gelaufen. Nun sollten es im Idealfall 50km sein, wenn auch nicht direkt am Stück...

Als Ziel hatten wir uns vorgenommen, die 10Stunden-Grenze zu unterbieten und nicht unmittelbar vor dem Schlussfahrzeug, welches ausgerechnet Biankas Sohn gesteuert hat, einzulaufen.

Vor dem Start waren wir beide ganz schön nervös und schossen etwas ziellos durch die Gegend ;-).Am Samstag um 0:00 Uhr war es dann soweit, das Abenteuer beginnt. Wir hatten uns als Strategie überlegt, konsequent aller 3km zu wechseln. Nur die ersten beiden Abschnitte sollten länger sein, weil wir sonst mitten auf einem Berg wechseln müssten, was ungünstig ist. Außerdem wollte Bianka das vollgepackte schwere Rad schieben, um Kräfte zu sparen. So holte sie mich nach ca. 4km ein und der erste Wechsel stand an. Diesen allerersten Abschnitt empfand ich als recht anstrengend, ich hatte mit der Schwüle von 20 Grad mitten in der Nacht zu kämpfen, erholte mich auf dem Rad aber schnell. So zogen sich die ersten km hin und bei km 15 liefen wir auf ein Frauenpaar auf, welches wir schnell hinter uns liesen. Bei mir rollte es nun richtig gut und auch Bianka war gut im Fluss. Die erste Verpflegungsstelle gab es bei km 20. Dort war man sogar so nett, das Rad zu halten, während ich Proviant orderte. Bianka lief inzwischen weiter, denn nun ging es auf den Oderdamm. Das Laufen mit der Stirnlampe bereitete mir keine Probleme. Ich hatte es ja bei einem letzten kleinen Lauf vorher getestet und mich dabei sehr unwohl gefühlt, vor allem, weil mir im dunklen Wald plötzlich einer entgegen kam ;-(. Nun aber war ich ja nicht allein unterwegs und auch sonst hatten wir immer andere Läuferpaare in unserer Sichtweite. Auf dem Oderdamm war es dann mit der Zeit recht kühl und man war froh, nach 3km wieder laufen zu können. Wir hatten eine winddichte Jacke dabei, die immer der Radfahrer vom Läufer übernahm. So kühlte man auf dem Rad nie richtig aus. Nach unendlich vielen eintönigen Kilometern auf dem Oderdamm bekam ich dann bei km 40 eine Sinnkrise. Dieses monotone Laufen ist nicht mein Ding und mein Magen rebellierte auch. Letzteres konnte ich aber dann abstellen, indem ich einen Moment nutzte, wo niemand in Sichtweite war (mittlerweile dämmerte es) und auch einen Schluck von Biankas warmen Tee getrunken hatte. Endlich ging es dann von diesem verdammten Damm runter. Doch die Monotonie ging weiter, denn die nun folgende Straße war nicht anders: topfeben und man konnte meilenweit gucken und sah einfach keine Veränderung. Auch Bianka hatte langsam die Nase davon voll. Doch dann wurden wir damit belohnt Direkt über dem Horizont über der Oder konnten wir die Sonne aufgehen sehen. Davon sollten die Schnelleren nichts mitbekommen, da sie zu diesem Zeitpunkt schon im Wald waren. Warum laufen sie auch so schnell ;-). Wir waren aber auch nicht ganz langsam, denn die 50km-Marke (kurz vorm Sonnenaufgang) passierten wir bei 4:45h. Aber noch liegt die schwerere Strecke vor uns. 5km weiter ging es dann in den Wald und für die nächsten km auf einer meiner Laufstrecken weiter. Dort kenne ich quasi jede Wurzel und jeden Schotterstein, kann den permanenten seichten und später steileren Anstieg genau einschätzen. So stand dann am Ortseingang meines Dorfes das 60km-Schild und es ging weiter fies bergan. Dort bekam dann Bianka erstmals richtige Probleme. So haben wir kurzerhand gewechselt, auch wenn sie es nicht so richtig zulassen wollte. Aber ich habe keine Probleme mit diesen Anstiegen und es war für uns effektiver. So bin ich dann den gesamten Anstieg hoch gelaufen, bis sie mich irgendwann wieder mit dem Rad eingeholt hatte. Das nun folgende Stück hatte es vom Untergrund her in sich. Bergab auf tief zerfurchtem Schotterweg, teilweise blankem Sand musste ich mit dem Rad arg aufpassen, um nicht zu stürzen. Dort passierte uns dann das Frauenduo, welches wir 50km zuvor überholt hatten. Sie waren einfach gleichmäßiger unterwegs. Eine Weile hatten wir sie noch in Sichtweite, doch jeder Hügel, der jetzt kam, war für Bianka eine Qual. Sie hatte einfach einen schlechten Tag erwischt. Zum Glück hatte ich meine Krise überwunden, denn mir liegt diese Geländeabwechslung mit Hügel rauf und wieder runter und ich erfreute mich an dieser unglaublich schönen Landschaft im Schlaubetal. Denn wir liefen an einer Strecke lang, die ich noch nicht kannte. So fanden wir einen günstigen Rhythmus, wechselten nach den Begebenheiten und nicht mehr nach einer festgelegten km-Zahl. Bei km 75 kamen wir langsam aus dem Wald heraus und zogen uns frische T-Shirts an. Kurz danach konnte auch die Jacke weggepackt werden, denn die Sonne heizte nun ordentlich ein. Außerdem hatten wir uns an der dortigen Verpflegungsstation Cola deponieren lassen, die nun bei mir für richtigen Auftrieb sorgte. Aber noch lag ein Viertel der Strecke vor uns und der Gedanke daran machte mir noch mal kurzzeitig Angst. Ich wusste auch, dass noch ein langer Anstieg auf uns wartete, den ich schon viele Male mit Kathrin gelaufen bin. So animierte ich Bianka, so weit zu laufen, bis dieser beginnt und sie hielt dieses für sie längere Stück gut durch. Dann wechselten wir und schon ging es hoch. Immer weiter, in für mich unglaublichem Tempo. Doch nach 2km brauchte ich doch eine Pause und Bianka übernahm wieder. Dort stieß dann auch Steffen zu uns, der uns entgegen kam und uns eigentlich die gesamte Strecke mit dem Rad begleiten wollte. Ich glaube, dass beflügelte uns beide und er sorgte für nette Unterhaltung. Doch bei km 85 überholte uns ein weiteres Frauenpaar, wir aber zeitgleich ein Männerduo. So hatten wir dann bei km 90 diesen Anstieg geschafft, doch es sollte noch schlimmer kommen. Denn nun folgte für 5km Kopfsteinpflaster der übelsten Sorte. Da es bergan ging übernahm ich den ersten Laufpart. Und nun geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ich flog bergan auf diesem fiesen Belag in einer 5:47er Pace nur so dahin. Ich konnte es einfach nicht glauben, denn für mich war das ja schon absolutes Neuland. Bianka hatte arge Probleme, mir mit dem Rad zu folgen. Aber mir ging es dann danach genauso. Man kam auf diesem Pflaster mit dem Rad einfach nicht vorwärts, erst recht nicht, wenn man sich eine kurze Trinkpause gönnte. Bei Bianka erwachte nochmal richtig der Kampfgeist, denn wir duellierten uns mit einem Männerduo, welches wir wirklich noch abhängen konnten.

Kurz danach war dieses Stück dann auch endlich geschafft und nun brauchten wir fast nur noch abwärts rollen. Dort wechselten wir noch öfter, weil wir so schneller voran kamen und ich konnte noch mal richtig gute Zeiten laufen. Dann endlich bogen wir Richtung Kloster ab, ich stieg vom Rad und das letzte Stück schoben wir es gemeinsam über die Ziellinie. Danach fielen wir uns erst mal in die Arme, glücklich, es gemeinsam geschafft zu haben. Mit unserer Zeit von 9:48:19 h waren wir sehr zufrieden. Wir hatten die 10Stunden-Marke deutlich unterboten und noch einige Paare hinter uns gelassen. Das Schlussfahrzeug haben wir nie zu Gesicht bekommen :-)).


Bianka war etwas unglücklich über unseren 4. Platz, weil sie nicht den besten Tag erwischt hatte und die Abstände zu den vor uns liegenden Paaren relativ knapp war. Ich war aber einfach nur glücklich über die Zeit, zur Siegerehrung durften wir trotzdem und insgesamt können wir absolut zufrieden sein. Zu einem Team gehören eben zwei und das nächste Mal hat der andere nicht den besten Tag. Auf so einer langen Strecke kann halt viel passieren. Das Zielbier war also wohlverdient und anschließend haben wir bei diesem genialen Wetter noch lange mit unseren vereinsfreunden im Klostergarten gesessen und bei den Zieleinläufen der kurzen Strecke zugeschaut.


Für mich war das eine ganz neue Erfahrung, was ich zu leisten imstande bin. Nun bin ich auch absolut überzeugt, mir auch mein großes Laufziel, den Rennsteig-Supermarathon verwirklichen zu können.


Freitag, 3. Juni 2011

Gleich ist es soweit...

... und ich habe ganz schön die Hosen voll ;-).
100km bleiben 100km, auch wenn man sich abwechselt mit Laufen und Rad fahren. Aber dafür ist das Wetter genial, in der Nacht wird es definitiv nicht unter 10 Grad gehen und wenn die große Hitze kommt, sind wir hoffentlich im Ziel.

Ich werde dann mal...