Freitag, 12. November 2010

Athen - Tag 4 - Marathontag

Am 31. Oktober war es nun soweit. Um halb fünf hieß es aufstehen, um 5 Uhr frühstücken und um 5:50 Uhr wurden wir vorm Hotel mit dem Bus abgeholt. Zum Glück konnten wir auf grund der Sommerzeitumstellung in Wirklichkeit ein wenig länger schlafen. So waren wir guter Dinge und wir Mädels legten im Bus noch Kriegsbemalung an.
Dann ging es los in Richtung Marathon und mit uns unzählige Busse mit Läufern. Immerhin mussten ca. 12000 Läufer dorthin gebracht werden. Unterwegs ging dann die Sonne über dem Meer auf, es sollte ein herrlicher Spätsommertag mit über 20 °C werden.
Ich hatte meine kleine Kamera mitgenommen, um unmittelbar vor und nach dem Start Eindrücke zu sammeln. Nur beim Laufen wollte ich nicht damit rumhantieren, denn die Strecke verlangte Aufmerksamkeit genug.
Binchen und ich machten uns erst mal auf den Weg, Eindrücke zu sammeln. Die anderen wollten lieber in Ruhe ihre Startvorbereitungen durchziehen. So herrschte im Stadion emsiges Treiben
und an der Marathonflamme gab es eine lange Schlange. Wir mussten nicht lange überlegen und reihten uns für ein Foto ein. Wann bekommt man schon mal so eine Gelegenheit...
Außerdem befad sich dort der Startpunkt des ersten neuzeitlichen Marathonlaufes von 1896, der damals noch über 40 km ging.

Doch danach mussten wir uns sputen und uns noch mal gegen den Strom der zum Start eilenden Läufer bewegen, weil wir noch unsere Sachen abgeben mussten. Gerade noch rechtzeitig, denn unmittelbar nach uns wurde abgesperrt und alle Läufer zum Start gepfiffen. So begaben wir uns dann in unseren Startblock.
Dort war die Atmosphäre total locker, es gab kein Gedrängel und alle waren fröhlich. So wünschten wir uns gegenseitig noch mal viel Glück, besonders natürlich unseren beiden Debütanten Anne-Katrin und Mario.
Dann ging es los. Einen ausführlichen Bericht habe ich hier geschrieben und möchte es hier auch nicht so ausdehnen. Nur so viel, dass es teilweise Gänsehautfeeling pur war und es wohl ein einmaliges Lauferlebnis bleiben wird.

Ich habe ja unterwegs bewusst keine Bilder geschossen, um mich ganz auf diesen Lauf zu konzentrieren. Doch ich hatte das unverschämte Glück, zufällig ab km 30 bei einem unbekannten Mitläufer ständig vor der Linse gewesen zu sein ;-). Hier z.B. am letzten heftigen Anstieg vor km 31, den man wohl auch auf diesem Bild erkennt. So habe ich mich einige Male entdeckt und es ist doch interessant, sich mal laufend von hinten zu sehen ;-).
Hier ein Foto vom Zieleinlauf ins Stadion (da bin ich aber nicht drauf), es war einfach unbeschreiblich, diese letzten Meter vor dieser Kulisse zu laufen (ich bekomme beim Schreiben schon wieder Gänsehaut).
Ich bin dann in 4:19:44 h durchs Ziel, habe mich umgedreht und erst mal dieses Foto geschossen und dann weitere vom Stadioninnenraum aus.
Selbst dabei bin ich nicht unbeobachtet geblieben...

Danach ging es das halbe Stadionrund langsam im Gehschritt rum, bevor man seine wunderschöne Medaille, die in Form des Stadions gehalten ist, bekam.

Danach habe ich mir in aller Ruhe erst mal was nahrhaftes gegönnt und bin dabei mit einigen Läufern ins Gespräch gekommen. Bei der Gepäckausgabe habe ich dann Bianka getroffen und zusammen sind wir auf die Tribüne gestiegen, was nach einem anstrengenden Marathon gar nicht so einfach war.
Dort haben wir dann unsere Reisegruppe getroffen, auf die restlichen Läufer gewartet und ein kühles Bier bekommen. Lecker!
Wir Schlaubis sind alle wohlbehalten und zufrieden ins Ziel gekommen und haben es noch eine ganze Weile in diesem herrlichen Stadion bei bestem Wetter ausgehalten.
Auf dem Rückweg habe ich dann noch dieses wunderschöne Pärchen getroffen, überhaupt gab es tolle Kostüme während des Laufes zu bewundern. Bei dieser Wärme war aber bestimmt auch nicht ganz einfach damit zu laufen.

Im Hotel haben wir dann erst mal mit einem Radler auf unsere Erfolge angestoßen,
bevor wir mit einem echten griechischem Essen den Abend haben ausklingen lassen.
Ein wirklich unvergesslicher Tag!

7 Kommentare:

Laufmauselke hat gesagt…

Liebe Anett, vielen Dank für deine wundervollen Berichte und die herrlichen Bilder. Es ist, als wäre man dabei gewesen. Ihr hattet ja auch traumhaftes Wetter. Klasse!
In New York hatten wir am Lauftag auch solch ein Wettergück. Die Sonne lachte vom Himmel, allerdings war es etwas kühler und windig. Aber wen stört das schon, wenn die Sonne lacht.
Wie man sehen kann, wart Ihr eine tolle Truppe. Davon werdet Ihr noch lange zehren.
Nun werde ich noch Eure Laufberichte lesen. Bienchen hat mir ihren auch geschickt. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt.
Dir und allen Schlaubetalern ganz liebe Grüße von
Laufmaus Elke

lizzy hat gesagt…

Anett, da hast du und habt ihr absolut was tolles und besonderes unternommen! Was für eine wunderbare Gemeinschaftsunternehmung.

Und dann dort noch (historischen) Marathon laufen zum Jubiläum - das ist allerdings kaum jemals zu toppen :-)

Ich bin begeistert! Dolles Ding!

Anett hat gesagt…

@Elke, ja, das Wetter meinte es gut mit uns. Und die paar Grad zu warm waren mir tausendmal lieber als Regen und kalt. New York hatte ich im Fernsehen verfolgt, einfach klasse.

@Lizzy, danke. Ja, davon werden wir noch lange zehren und planen so langsam schon das nächste Event. Aber Athen 2010 wird wohl einmalig bleiben.

Kathrin hat gesagt…

Das ich jetzt neidisch bin, das hatte ich ja schonmal geschrieben, nur ist es jetzt noch schlimmer ;o)

Klasse Fotos!!!

Anett hat gesagt…

Kathrin, es wird bestimmt nicht besser, wenn ich sage, dass in unserem Mädelszimmer noch ein Bett frei war ;-)

Kathrin hat gesagt…

*Grrrrrrrmpf* ;o)

Anonym hat gesagt…

Hallo,
das war schon klasse, ich war auch da; und dann ist Euch ja auch noch ein echter Promi vor die Kamera gelaufen; der Läufer des "wunderschönen Pärchens" ist nämlich niemand anders als Amby Burfoot, der Gewinner des Boston Marathons 1968. Hier ist die Story dazu: Sports Illustrated
AB