Mittwoch, 30. September 2009

24 Stunden in Bernau

Lange geplant, war es dann am 12. September soweit, der 24h-Lauf von Bernau sollte steigen.

Im Forum gab es schon länger den Gedanken, eine "Radiergummistaffel" ins Rennen zu schicken. Und mit Unterstützung einiger Fans gelang es uns dann auch, eine Staffel, übrigens als Mixstaffel, aufzustellen.
Dies waren dann in der Reihenfolge, so wie wir zu Beginn gestartet sind:

Sven, Katrin, Thomas, Beate, Yvonne, Ronny, Anett und Elke. Am Abend unterstützte uns dann Thomas´ Frau Petra und ab Mitternacht Silke. Außerdem gehörte noch Moni zu unserem Team, die unsere Startkarten ausfüllte, dafür sorgte, dass wir rechtzeitig zum Wechsel kommen und irgendwie Mädchen für alles war. Das hat vieles füruns leichter gemacht, sie war einfach Gold wert.

Nebenan hatten dann meine Schlaubetaler Vereinskollegen ihre Basisstation, so dass man in den Pausen immer ein kleines Schwätzchen abhalten konnte.

Das Wetter spielte super mit, es gab Sonnenschein pur und auch unsere Laune war bestens. Um 14 Uhr ging es dann los und für uns lief Sven mit einer Fabelrunde an. Ich war dann als 7. dran und es lief irgendwie überhaupt nicht. Die Runde selbst war 1615 Meter lang durch den Bernauer Stadtpark, landschaftlich sehr schön, aber nicht einfach zu laufen. Gleich zu Beginn gab es einen leichten Anstieg, nach einer Weile eine steile Rampe, die über Treppen gelegt wurde, nach unten. Auf dem Mittelstück musste man einen längeren Anstieg bewältigen, bevor es die letzten 500 Meter erst leicht bergab und dann gerade zum Wechsel ging. Diese letzten Meter waren dann immer die Schönsten, weil sie am einfachsten zu laufen waren und man dann durch das Start-/Zielgelände mit den ganzen Zelten lief.

Wie gesagt, ich war mit der ersten Runde überhaupt nicht zufrieden, die nächsten liefen dann etwas besser und alle im gleichen Niveau. So spulten wir in obiger Reihenfolge unsere Runden ab, scherzten und lachten viel miteinander, so dass die Zeit wie im Fluge verging. Jeder war etwa einmal in der Stunde dran mit laufen. Während wir anfangs noch rumsprangen, wenn unsere Läufer am Pavillion vorbeiliefen, merkten wir nach einer Weile, dass man auch im Sitzen zujubeln kann. Denn es galt, mit den Kräften hauszuhalten und die Beine in den Pausen hochzulegen. Als es dunkel wurde, bekam ich Probleme und wurde um einiges langsamer. Auch war ich müde, aber ich fühlte mich ja von Anfang an nicht richtig fit. So bat ich dann nach meinem Lauf um kurz nach Mitternacht um eine Pause. Auch Katrin nutzte das Angebot, so dass die anderen zu siebent weiterliefen, denn mittlerweile war Silke angekommen.

Ich durfte mich in Elkes Wohnwagen niederlegen, wo ich in meinem Schlafsack warm und gemütlich ruhen konnte. Auch wenn ich nicht wirklich fest geschlafen habe, man bekommt die Geräusche ringsum mit, habe ich mich doch erholt und war nach 2 Stunden wieder fit. Erstaunlich, was so eine Pause bewirkt! Doch da schon eine Menge Startkarten vorgetragen waren, musste ich noch eine Weile auf meinen nächsten Einsatz warten. Die Zeiten in den frühen Morgenstunden wurden dann nicht besser, ich bin ja auch kein Morgenläufer ;-), aber mir ging es wieder gut. So nach und nach haben dann fast alle mal eine Pause eingelegt (nur Sven ist durchgelaufen), aber wir waren immer 6 Läufer, die sich abgewechselt haben, so dass die Pausen für jeden groß genug waren. Vor- und Nachbereitung eines jeden Einsatzes hat ja auch eine gewisse Zeit in Anspruch genommen. Man musste sich aus seinen warmen Sachen schälen, zur Wechselzone gehen, Startkarte abgeben und auf seinen Läufer warten. Nach dem Lauf hat man sich erst mal gestärkt, verschnauft, wieder angezogen, abreagiert, bevor man wieder etwas geruht hat.

Bei mir lief es dann mit einem Schlag besser, als es hell wurde. Plötzlich waren die Zeiten um einige Sekunden schneller als in der Nacht. Bestimmt auch eine Kopfsache, denn das nahende Ende ist in Sicht. Irgendwann ging es dann in die letzte Runde für jeden. Leider begann dann ganz zum Schluss ein leichter Regen. Bei meiner, der 161. Runde für das Team, blieb es dann trocken. Aber als Silke das allerletzte Stück in unserer 163. Runde lief, begann ein richtiger Wolkenbruch. Nun musste sie auch noch bis zur offiziellen Vermessung nach dem Schlusspfiff ausharren. Aber wir haben sie nicht allein gelassen und sind zu ihr hingeeilt.

Doch der Guss wurde immer schlimmer, so dass die, die ohne Regenbekleidung dastanden, doch zurück zum Zelt sind. Das war auch gut so, denn mittlerweile stand es fast unter Wasser.

Nachdem wir uns dann alle umgezogen haben, gab es noch mal das offizielle Schluss-Foto vor der Zeittafel. Und auch hier ist zu sehen, wie toll die Stimmung bei uns war. Nicht einmal gab es irgendwie schlechte Laune, es hat einfach unglaublich viel Spaß mit diesem Team gemacht. Und das war auch Sinn dieses Laufes!!!

Ich hatte noch eine ganze Weile mit Nachwirkungen zu tun. Der Schlafmangel machte sich in Form von Müdigkeit in der darauffolgenden Woche bemerkbar und auch die Beine zickten lange mit mir herum. Doch mittlerweile ist das alles überwunden.

Insgesamt war es eine sehr interessante Erfahrung und ich würde jederzeit wieder mitlaufen. Allerdings könnte ich mir nicht vorstellen, in einer 4er-Staffel zu starten, da dort die Erholungspausen quasi kaum vorhanden sind. Außerdem ist es ungünstig, am darauffolgenden Wochenende einen wichtigen Wettkampf laufen zu wollen, mein Körper hatte sich da noch nicht wieder vollständig erholt. Also so wie jetzt die Konstellation ist, war es in Ordnung. Nun kann Frankfurt kommen!

4 Kommentare:

trailfüchsin hat gesagt…

Der Live- Ticker war schon spitze! Dein Bericht dazu macht wirklich Mut zum Mitmachen! Ich denke, den Vorgeschmack werde ich mir in Frankfurt holen und dann können wir weiter überlegen! ;)
Schade, dass das Wetter dann schlechter wurde. Daran müssten wir noch arbeiten! ;D

LG Moni

Anett hat gesagt…

@Monika, willkommen hier!
Das das Wetter schlechter wurde, war nicht so schlimm. Gerade weil es erst ganz zum Schluss war, es gehörte eben dazu.
Schön, dass ich dich auch in Frankfurt treffe. Das wird ein Mega-Radiergummitreffen! Und wenn nächstes Jahr Bernau am gleichen WE ist, kannst du gleich meinen Platz einnehmen ;-). Es lohnt sich! Mir kommt nämlich privat was dazwischen.

Laufmauselke hat gesagt…

Danke für Deinen schönen Bericht. So habe ich es auch empfunden, und ich werde auch immer wieder gerne dabei sein.
Liebe Grüße
Laufmaus Elke

michi hat gesagt…

Die Aktion war spitzenklasse. Über den Live-Ticker hatte ich das auch im Forum mitverfolgt und ich fand echt beeindruckend, was ihr da gelaufen seid und was ihr auf die Beine gestellt habt.
Irgendwie habe ich richtig Lust bekommen, bei sowas auch mal mitzumachen. Man sieht auch auf den Bildern, dass ihr ein Supertrupp seid, selten so glückliche und strahlende Gesichter im Regenguss gesehen.

Auch super, was Kathrin dort wieder einmal geleistet hat, irre.