Sonntag, 27. September 2009

Zweifel

Im Moment verstehe ich mich selbst nicht mehr und weiß auch nicht, was ich will...
Ok, es geht eher um meinen Körper, sonst ist noch alles in Ordnung mit mir ;o).

Ich bin ja nun schon seit Monaten für den Frankfurt-Marathon gemeldet und hatte langfristig ein großes Ziel: sub 4h!!! Um das zu erreichen, habe ich Pläne gewälzt und mich letzten Endes für einen Trainingsplan entschieden, der mir zugesagt hat und durchführbar erschien. Dieser beinhaltet auch jeweils 2 Läufe über 30 und 32 km. Aber es sollte alles ganz anders kommen.

Frankfurt ist heute in 4 Wochen schon Geschichte und ich habe erst einen Lauf über 30 km geschafft. Während mich erst eine Erkältung etwas ausgebremst hat, gab es noch an 3 aufeinander folgenden Wochenenden Wettkämpfe. Den mit noch vorhandener Erkältung gelaufenen HM, den 10km Alsterlauf und die 24h von Bernau. (Zu letzterem schreibe ich noch was). Doch diese Fülle an längeren Wettkämpfen haben ihre Spuren hinterlassen. So wollte ich in der Woche vor Bernau einen längeren Lauf machen. Am Ende waren es sehr zähe 23 km. Mehr war einfach nicht drin. Das war so ziemlich der Zeitpunkt, wo ich mich schon von den sub4 verabschiedet habe. Deswegen bin ich auch in Bernau relativ gelassen angegangen, hatte also nicht mehr vordergründig im Blick, wie ich die Lauferei dort mit dem Trainingsplan vereinbare.
Die beiden nachfolgenden Wochenenden waren wir verreist. Also ebenfalls keine optimalen Bedingungen. Dafür hatte ich wenigstens die Freitage frei (heißt ja schließlich so ;-)) und konnte da die langen Läufe machen. Doch bei dem letzte Woche bekam ich Rückenprobleme, so dass ich froh war, wenigstens 27 km geschafft zu haben. Denn zeitweise musste jeder Schritt wohlüberlegt gesetzt werden. Am Sonntag liefen dann knapp 14 km um etliches entspannter.
Am Abend gab es dann die Berichte vom Berlin-Marathon. Und da haben einige schlechte Erfahrungen gemacht, andere haben mit wesentlich besseren Voraussetzungen als ich die sub4 gerade so erreicht. Für mich mehr ein Grund, NICHT auf diese Zeit anzulaufen. Denn mein allererstes Ziel ist, strahlend in die Festhalle einzulaufen und die Atmosphäre genießen zu können. Lieber gleichmäßig durchlaufen und dafür ein paar Minütchen länger unterwegs sein... das wird meine Devise.

Am Dienstag standen dann 8km im Marathontempo an. Zu Beginn dachte ich, abbrechen zu müssen, aber ich habe dann durchgehalten. Doch es war einfach nur sauanstrengend. Irgendwie bin ich nicht fit. So hat es mich dann schon vor dem langen Lauf am Freitag gegraut. Und es lief zunächst auch wie befürchtet. Langsam und schon mit recht hohem Puls ging es los. Doch plötzlich war ich nach 10 km "drin". Wie ausgewechselt sank mit der Pace auch der Puls. Verkehrte Welt. Die letzten km, zumal auch bergauf, waren dann kein Zuckerschlecken, aber allemal besser als die ersten. Merkwürdig, aber so hatte ich dann wenigstens den ersten 30er auf der Habenseite.
Gestern gab es in den Meißner Weinbergen eine Wanderung über 16 km stetig bergauf und -ab. Und da Gehen was völlig anderes als Laufen ist, habe ich heute Muskelkater in den Kniekehlen und im Fußspann. Trotzdem stand ein Lauf an. Und es geschah, was ich nie für möglich gehalten hätte. Man kann mit muskelverkaterten Beinen locker laufen! Unglaublich! Es geht, weil eben andere Muskeln beansprucht werden. Gefühlt waren die knapp 14 km sowieso um vieles weniger anstrengend als die ungewohnte Wanderung. Und die Überraschung gab es dann zu Hause. Habe ich für diesen Lauf doch genau die gleiche Zeit benötigt wie letzte Woche, aber der Puls war um 10 (!) Schläge niedriger. Habe ich dieses kleine Tief oder die evtl. Überanstrengung der letzten Wochen überwunden?

Doch nun kommen die Zweifel. An den Plänen oder besser Nichtplänen für sub4 ändere ich nichts. Ich will mich einfach nicht unter Druck setzen. In 2 Wochen gibt es definitiv noch einen 32km-Lauf. Doch ich hatte nun überlegt, da ich eh nicht auf die geforderten langen Läufe komme, statt eines langen Laufes nächste Woche einen HM zu laufen. Letztes Jahr vor Berlin hat das gut funktioniert. Kathrin wollte nach Cottbus und da könnte ich ja auch starten. Mich reizt noch eine Zeit sub 1:54 h. Doch nun weiß ich nicht, ob ich mich wieder in irgendwas reinreite. Schließlich will ich trotzdem ausgeruht genug in Frankfurt am Start stehen. Oder mache ich lieber einen zusätzlichen 32km-Lauf? Ich bin schon ganz gespannt, wie ich mich entscheide ;o).

7 Kommentare:

michi hat gesagt…

Der HM wäre dann jetzt am kommenden Wochenende und das wären dann 3 Wochen vor Frankfurt, oder? Dann sollte das doch möglich sein, denn ein voll gelaufener HM (3-4 Wochen vorher?) ersetzt doch einen langen Lauf, soweit ich weiß.
Ansonsten, so völlig ohne Eigenerfahrung würde ich sagen, schau was noch geht in den nächsten 2 Wochen und entscheide kurz vorher was Du in Frankfurt machst.
Aber es gibt ja hier noch ganz viele Leute die richtig Erfahrung haben, Martin, Kathrin, Kerstin z.B., die haben sicher noch ein paar Tipps auf Lager.

Anonym hat gesagt…

Liebe Anett,ich verfolge Deinen Trainingsplan natürlich genau und bin sehr gespannt wie es laufen wird. Tipps kann ich Dir keine geben, da kennst Du Dich viel besser aus. Aber ich erinnere Dich daran, dass all die Zweifel zu einem Marathontraining dazu gehören. Ob es alles richtig war, weiss man eh erst hinterher.
Das wichtigste bleibt aber die Freude, lass Dir die nicht nehmen....es sind doch nur Zahlen.
Trotzdem und gerade deshalb drücke ich Dir die Daumen und wünsche Dir ein gutes Ankommen.
LG Radiergummilaufweib Uta

Jörg hat gesagt…

Mach dich nicht verrückt und schau, wie es die 4 Wochen läuft.
Bei dem Mangel an langen Läufen würde ich aber keinen Langen durch einen HM ersetzen.
Wenn du es dennoch machst, dann würde ich 2 km ein- und hinterher 6 km auslaufen.

Jörg

Martin hat gesagt…

Auch ich würde den HM durch einen langen Lauf ersetzen. es ist nun mal so, dass ein Marathon erst in der zweiten Hälfte entschieden wird. Was nützt es dir wenn du den Hm in 1:40 läufst und dann ab km 30 probleme ohen Ende bekommst.
Und außerdem- 4 Wochen sind noch vieeel Zeit! Bicht verrückt machen, auf keinen Fall. Probier was geht und soltest du merken, dass dies eben nicht dein Tag ist- lass es lcoker ausgehen, denn der Einlauf in der Fetshalle ist einfach superklasse !
Wäre es nicht klasse wenn wir Blog-Läufer uns vorher treffen würden in FFM ?

Anett hat gesagt…

@Michi, mir ging es weniger um Frankfurt. Dort richte ich das Tempo danach, wie die ersten km laufen.

@Uta, herzlich willkommen hier *wink*. Ja, genau, der Spaß soll bleiben und ich hoffe, das gelingt mir. Bis in knapp 3 Wochen im Schlaubetal.

@Jörg, danke. Da du und auch Martin esvals erfahrene Marathonläufer empfehlen, werde ich nun den langen Lauf machen.

@Martin, auf den Einlauf in die Festhalle freue ich mich jetzt schon :-). Wir haben das letztes Jahr im Fernsehen verfolgt.
Ich hoffe soch auch, dass wir ein Treffen vorher hinbekommen sollen. Am besten vor dem Start? Kennst du dich aus und kannst einen Vorschlag machen?

Martin hat gesagt…

Was heißt auskennen, ich bin halt schon zum vierten mal dabei, da weiß ich "meistens" wo was zu finden ist. Auf der Marathonmesse gibt es bestimmt eine gute Möglichkeit, aber ich werde mich vorher noch einmal melden, Ehrensache!
Auch danach kann man sich dort in der Fetshalle gut finden- und feiern!

Anett hat gesagt…

@Martin, danach hört sich auch gut an. Ich muss auch nicht direkt im Anschluss los. Aber wenn ich ins Ziel komme, bist du ja schon fast fertig mit feiern... ;o).