Montag, 25. Mai 2009

Eine offene Rechnung ist beglichen :-)

Am Samstag fand in Neuzelle der 8. Run&Bike statt. Und aus dem letzten Jahr hatte ich noch eine Rechnung offen. Habe ich damals bei diesem Rennen einige Fehler gemacht, aber auch schon die krassen Auswirkungen meines Eisenmangels zu spüren bekommen. Nur dass ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste... Zumindest war ich damals mit meiner Leistung überhaupt nicht zufrieden.

Deshalb habe ich in diesem Jahr Martina angesprochen, ob sie wieder mit mir laufen wolle, im letzten war es umgekehrt. Ich wollte es einfach ihr und natürlich besonders mir beweisen.

Punkt 8 Uhr sollte es losgehen, ich würde für uns wieder anlaufen und als ich so erwartungsfroh im Startpulk stand, bemerkte ich in leiser Panik, dass ich vergessen hatte, mein Startnummernband umzubinden. Schnell zum Rucksack geflitzt, das Band rausgekramt und wieder einen günstigen Startplatz zurückerobert. Das sollte nicht die einzige Schrecksekunde des Tages bleiben...

Dann ging es los, insgesamt 256 Paare machten sich auf den Weg der Marathondistanz. Ich bin gut weggekommen und nach wenigen hundert Metern habe ich mich eingebremst und gleichzeitig meine Jacke ausgezogen und um den Bauch gebunden, da ich noch nicht gleich mit einem Wechsel rechnete. In diesem Moment wusste ich aber noch nicht, wie lange ich wirklich auf einen Wechsel warten bzw. laufen musste. Schon bald ging es nämlich von der breiten Straße auf einen engen Waldweg, teils moddrig und es war für die Radfahrer schwierig, an den Läufern vorbei zu fahren. Erschwert wurde das Ganze dann noch durch einen heftigen und längeren Anstieg, bei dem ich sogar Probleme hatte, an schiebenden Radfahrern vorbei zu laufen. Dann war dieser Anstieg geschafft und es ging auf breiter Straße weiter. Langsam machte ich mir aber ernsthaft Sorgen, ob mich Martina im Pulk vielleicht übersehen hatte und vorbei gefahren ist. Plötzlich rief es von hinten "Hallo Anett". Es war zwar "nur" Kathrin auf ihrem Weg zu Dieter, aber nun war ich guter Dinge, dass ich nicht übersehen worden bin. Kurz danach hatte mich dann auch Martina eingeholt und wir konnten nach ca. 4,5 km wechseln. War aber auch bitternötig, da ich mit so einer langen Strecke nicht gerechnet hatte und etwas zügiger losgelaufen bin. Doch über eine Pace von 5:03/km bei diesem Anstieg und brutto gemessen war ich mehr als erstaunt. Mein lieber Scholli. Denn am Limit war ich noch nicht gewesen. Die nächsten km ist dann Martina immer knapp 3 km gelaufen, während ich es bei reichlich 2 belassen habe, mir stak der erste Abschnitt doch ganz schön in den Knochen. Doch zum Glück habe ich mich auf dem Rad recht gut erholen können, da ich gleich den Anschluss gesucht habe.

Nach meinem 3. Abschnitt geriet ich aber in völlige Panik und Hilflosigkeit. Beim Losfahren lies sich das Rad nämlich nicht fahren, ich konnte nur im Leerlauf treten und bin nicht vorwärts gekommen. Nun war guter Rat teuer. Erst dachte ich, dass die Kette abgesprungen ist. Da habe ich eine Weile rumgefummelt und mir schöne schwarze Finger geholt ;o). Dann habe ich aber gesehen, dass die Kette auf dem kleinsten Kranz liegt und da ich mich mit dem Rad nicht auskannte, habe ich einen anderen Teilnehmer gefragt, der gerade am Rand stand. Er hat mich dann in die Schaltung eingewiesen, die bei diesem Rad auf beiden Seiten war. Ich muss sie beim Bremsen wohl versehentlich betätigt haben. Naja, typisch Frau. Ich hätte mich ja vor dem Lauf mal einweisen lassen sollen ;o).
Martina war inzwischen gefühlt meilenweit enteilt. Nun musste ich in Eilfahrt durch den engen holprigen Feldweg an den ganzen anderen Läufern und Radfahrern vorbei, was ganz schön Kraft gekostet hat. Aber ich war heilfroh, dass ich überhaupt wieder fahren konnte. Nicht auszudenken, wenn es wirklich eine Panne gibt...

So gingen dann die km dahin. Es war nie langweilig oder eintönig, eben toll, wenn man einen Begleiter hat. Auch die Zuschauer waren klasse, viele bekannte Gesichter unter ihnen, die uns persönlich anfeuerten. Eine ganz tolle Leistung lieferte aber unser Vereins-Vorsitzender ab, der an sage und schreibe 5 Stellen mit seinem Anhang stand und Fotos von uns allen Läufern schoss, die sich ja über einen großen Zeitrahmen hinzogen. Grandios!!!

Die Strecke selbst war nicht immer einfach zu laufen, teilweise sehr matschig und hügelig. In der Regel trafen mich diese Bergauf-Laufabschnitte, aber auch mit dem Rad sind sie nicht einfach zu bewältigen. Einmal habe ich sogar meine Partnerin abgehängt ;-). Überhaupt habe ich am Berg oft überholt, ein ganz neues Gefühl.
Gegen Ende haben wir die Wechselabschnitte verringert, es war einfach effektiver, denn die Müdigkeit setzte eher ein. Wir hatten aber keine Ahnung über unsere Platzierung. Ständig bewegten wir uns in einem Pulk mit gemischten oder Männer-Paaren, in der Regel immer die gleichen. Doch ich bekam auf den letzten km mit, dass wir von den Zuschauern Sonderapplaus bekamen, weil wir ein Frauenteam waren. Da muss es vor uns noch nicht so viele gegeben haben. Das spornte noch mal mächtig an und wir schafften sogar wieder Abschnitte unter 5min/km. Und dann waren wir in genau 3:44:00 h für 43,5 km im Ziel, auf dem letzten km noch ein paar Männerpaare überholend ;-). Doch der Transponder wollte einfach nicht piepen, was später noch eine Rolle spielen sollte. Ich hatte angenommen, dass ich es nur nicht mitbekommen habe.

Danach haben wir uns etwas gestärkt und dann wollte ich unsere Urkunden abholen. Aber die waren einfach noch nicht fertig gedruckt. So haben wir dann die Siegerehrung abgewartet und nun gab es die Überraschung. Wir wurden als 4. Frauenpaar auf die Bühne gerufen und bekamen dann dort unsere Urkunde und auch einen Preis. Da konnte ich ja lange warten ;o).
Auf dieser stand dann eine andere Zeit als die von uns gestoppt und in der Ergebnisliste habe ich dann am Abend gesehen, dass auch 4 Männerpaare plötzlich vor uns platziert waren, die wir hinter uns gelassen hatten. Also gab es doch ein Problem mit dem Transponder.
Eine Mail an den Zeitnehmer hat auch dieses Malheur korrigiert, da es eine manuelle Einlaufliste gab. So sind wir dann 4. von 24 Frauenpaaren und 148. von 253 Paaren insgesamt geworden. Damit sind wir total zufrieden und ich habe meine Schmach aus dem Vorjahr getilgt, denn ich bin im Schnitt fast 40 Sekunden pro km schneller gewesen als im letzten Jahr.

Als wir dann zum Auto gehen wollten, hat mir mein unbekannter Radbau-Helfer gratuliert und ich mich bei ihm noch mal bedankt.
Eine wirklich tolle Veranstaltung, die wir im Anschluss noch ein wenig feiernd gewürdigt haben.

Dienstag, 19. Mai 2009

Frauenlauf in Berlin

Am Samstag war ich wieder beim Frauenlauf in Berlin. Da in diesem Jahr am gleichen Tag der Rennsteiglauf und andere regionale Wettkämpfe stattfanden, war unser Grüppchen mit 6 Frauen recht überschaubar, aber Spaß hatten wir nicht minder ;-).
Für mich gab es in diesem Jahr eine Premiere, denn ich musste mal für die Radiergummiliga eine offizielle 5er Zeit abliefern. Diese Strecke laufe ich fast nie, somit stand meine alte PB seit reichlich 2 Jahren bei 26:05 min.
Dadurch hatte ich nach unserer Ankunft in Berlin auch nicht so viel Zeit bis zum Start um 16:15 Uhr, so dass das geplante Treffen mit Binchen erst mal ausfiel.
Zum Schluss wurde es sogar arg knapp, so dass auch das Einlaufen zusammen mit unserer Nachwuchsläuferin Julia recht kurz ausfiel. Dann schnell zum Start und über den Zaun klettern, um ganz vorn zu stehen. Doch genau in diesem Moment wurde die Läuferinnen-Masse um 10 Meter nach vorn verschoben, so dass wir unerwartet mitten im Pulk standen. Das erschwerte uns beiden dann natürlich ein zügiges Loslaufen nach dem Start und es ging erst mal mit Extremslalom und Abrupt-Abstoppen los. Doch nach ca. 500 m hatte ich mich endlich frei gelaufen, angefeuert durch Binchen, die mich im Pulk entdeckt hatte. Natürlich war der 1. km viel zu schnell, denn ich wollte doch irgendwie die verlorene Zeit wieder gut machen. Das kostete dann die Kraft, die mir zum Schluss fehlte. Denn ab dem 3. km bin ich etwas langsamer geworden, konnte aber gleichmäßig durchlaufen. Auf der Zielgeraden hat mich dann wieder Binchen angefeuert, aber im Gegenwind hatte ich das Gefühl zu stehen, dem aber nicht so war ;o). Durchs Ziel ging es dann in 24:24 min und ich wusste rein optisch schon, dass die Läuferinnen, die vor mir durchs Ziel sind, überschaubar waren.
Am Ende bin ich dann Gesamt-31. von 1662 und AK-4. von 286 Starterinnen geworden. Klar sind die schnellen Läuferinnen beim Hauptlauf gestartet, aber trotzdem war ich mit diesem Lauf mehr als zufrieden :-) und schon ein bisschen stolz auf das Ergebnis. Vergessen der ganze Frust des letzten Jahres, als ich mich durch den Tiergarten gequält habe...
Und Julia ist sogar Gesamt-3. in einer Zeit knapp über 20 min geworden. Grandios!!!

Nach meinem Lauf habe ich dann den 10km-Lauf als Zuschauer verfolgt. Natürlich habe ich mir den Start mit Sabrina Mockenhaupt und Ulrike Maisch von Nahem angeschaut und auch Heike als einzige Starterin unserer Truppe über diese Strecke stand in der ersten Reihe.
Es war toll, die unterschiedlichen Laufstile zu beobachten, Heike und Binchen anzufeuern und letztere dann auf den letzten Metern zu begleiten.
Insgesamt war es wieder ein gelungener Tag und ich bin dann glücklich und zufrieden am späten Abend, mit einer Tüte voll Kosmetik und einem neuen pinkfarbenen Laufshirt, zu Hause wieder aufgeschlagen.

Donnerstag, 14. Mai 2009

BLACK ICE

Wir waren gestern in Leipzig zum AC/DC-Konzert, der absoluten Lieblingsband von Frank.
Ich muss schon zugeben, dass ich doch mit einigen Vorbehalten hingefahren bin, gehören sie nicht unbedingt zu meinem Musikgeschmack. Aber was tut man nicht alles ;o) und ich wollte mir endlich selbst ein Urteil bilden...

...und das habe ich.
Es war einfach nur geil!!! Von der ersten Minute an bebte das Zentralstadion und es war Power pur. Frank hatte mich aber in letzter Zeit mit der Playlist und sonstigen Begebenheiten vertraut gemacht, mitsingen (oder -grölen) war somit kein Problem ;-). Einen ausführlichen Bericht über das Konzert gibt es hier.
Anschließend haben wir den Abend noch mit einem Bierchen an der Hotelbar ausklingen lassen, zu der sich dann noch jede Menge andere Konzertbesucher gesellten.
Jederzeit wieder!

Sonntag, 10. Mai 2009

Unerwartete Bestzeit und Familienzuwachs

Im Moment freue ich mich wie blöd... Nicht nur, weil heute Muttertag ist und meine Töchter an mich gedacht haben.


Heute stand für mich auch der 5. und damit letzte Stadtmeisterschaftslauf an. Ich hatte keine Ahnung, wo ich 2 Wochen nach dem Marathon stehe, schnelle Läufe gab es in der letzten Zeit sowieso nicht.
Seit 2 Jahren versuche ich nun schon, über die Standardstrecke von 6 km die Schallmauer von 30 min zu unterbieten. Zuletzt fehlten ganze 6 Sekunden. Heute hatte ich die Zeit auch schon abgeschrieben, weil mich beim Einlaufen Rückenprobleme plagten. Doch mit dem Startschuss waren die Schmerzen verschwunden und ich bin von Anfang bis Ende ein gleichmäßiges Tempo durchgelaufen, dank auch einer gleichaltrigen Läuferin, die mich gezogen (oder ich sie getrieben ;o)) hat. Für sie war das Tempo nach 4 km zu schnell und ich bin nach einem kurzen Zwischenspurt vorbeigezogen und war ruckzuck weg. Am Ende bin ich jeden km unter 5 min gelaufen und in 29:48 min ins Ziel. Damit habe ich den AK-Sieg und den Stadtmeisterschaftssieg über 5 Läufe eingefahren. Und das 2 Wochen nach dem Marathon ohne jegliches Tempotraining. Am meisten freue ich mich aber über die Gleichmäßigkeit und dass ich, als es nötig war, beschleunigen konnte.

Seit Samstag gehört nun Emily zu unserer Familie, ganz speziell steht sie aber unter meiner Obhut ;o). Nein, kein Haustier, sondern ich habe meinen alten roten Flitzer gegen einen neuen glänzenden getauscht. Den Namen hat unsere Tochter in Anlehnung einer Comicfigur mit Nachnamen Erdbeer gegeben und mir gefällt er auch sehr gut :-).

Es war ein wunderschönes Wochenende!