Sonntag, 18. Mai 2008

Verlorenes Tempo oder ein verkorkster Frauenlauf

Letztes Jahr war der Berliner Frauenlauf mein erster größerer Wettkampf und ich zum Schluss über eine Zeit von 53:38 min mehr als zufrieden. Schließlich hatte ich erst 2 Monate gezieltes Training hinter mir und den ersten 10er nach 3 Wochen bereits in 55:12 min absolviert.

Ja, und dieses Jahr komme ich nicht in die Gänge, zumindest nicht auf den "kurzen" Strecken. Denn die beiden Halbmarathons in Kiel und gerade in Berlin liefen relativ gut, bei letzterem hatte ich es nicht mal erwartet.

Nun stand gestern wieder der Frauenlauf, der 25. insgesamt, an. Zusammen mit 9 Läufermädels aus der Umgebung ging es per Bahn nach Berlin. Da einige die 5km-Strecke laufen wollten, waren wir beizeiten vor Ort und haben uns schon die Zart-Rosa-Shirts, die es dieses Mal gab, abgeholt. Angeblich steht mir die Farbe nach Aussage meiner Töchter hervorragend. Gut, ich glaub´s mal ;-).
Danach haben wir das Geschehen verfolgt, die anderen angefeuert, ich mich mit Binchen getroffen und unter Führung der Super-Nachwuchsläuferin Julia warmgelaufen. Am Start haben wir uns dann fast ganz nach vorne geschoben, Julia wollte schnell loslaufen, und somit haben wir die Spitzenläuferinnen um Irina Mikitenko hautnah sehen können.
Am Start gab es doch dann tatsächlich Gedrängel, ich konnte gerade so noch einen Sturz vermeiden, aber neben mir hatte es eine Läuferin erwischt. Eigentlich bin ich ganz gut losgelaufen, habe beizeiten runtergebremst und 2 km fühlte sich das auch normal an. Danach hätte ich etwas beschleunigen wollen, stattdessen bin ich immer langsamer geworden. Zeitweise sogar über einem 6er Schnitt. Nach der Hälfte lief es etwas besser, die letzten 3 Kilometer aber wieder in über 6 min, dafür aber gleichmäßig. Irgendwie hatte ich auch keine Lust mehr, wollte nur noch wenigstens vernünftig ins Ziel.
So ist dann eine Zeit von 59:24 min (!) herausgekommen, fast 6 min langsamer als letztes Jahr. Und beim Berlin-HM vor 6 Wochen war meine 10km-Durchgangszeit 57:05 min und zu diesem Zeitpunkt war ich gefühlt locker und leicht unterwegs.

Ich habe keine Ahnung, woran es lag, nur Vermutungen. Klar war es sehr schwül, aber bei 10 km sollte das nicht so eine Rolle spielen. Übrigens hatte wenigstens der Wettergott ein Einsehen. Denn es fing in dem Moment an zu regnen, als ich im Ziel war, um dann ein Platzregen zu werden, als ich mich im Zelt umzog.

Vielleicht habe ich den Run&Bike von vor 2 Wochen noch nicht regeneriert, der ja eine Art 21km-Intervalltraining ist. Danach habe ich auch keine längeren Läufe mehr gemacht und letzte Woche einen 6km-Wettkampf. Also könnten mir auch km fehlen? Oder sind 3 Halbmarathons in reichlich 2 Monaten für mich zuviel gewesen?
Fragen über Fragen.
Zumindest habe ich beschlossen, in nächster Zeit erst mal keine Wettkämpfe zu laufen und mich langsam wieder im Hinblick auf den Berlin-Marathon aufzubauen.


Insgesamt war es aber wieder ein schöner Tag, den wir dann mit einem Currywurstmenü und einem Becherchen Sekt in der Bahn gekrönt haben.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

meiner Meinung nach bist du momentan auf so vielen Ebenen im (Leistungs-)Stress, dass der Körper sich die Lauferei als Erholungseinheit vorbehalten möchte und maximales Hochdrehen auch auf dem Gebiet einfach verweigert. So nach dem Motto: "Pöh! mach mal halblang - HIER nicht auch noch bis zum Anschlag ..."

Aber du machst das ja im Grunde schon ganz richtig: in der Hauptsache und trotzdem bzw. erst recht genießen. Irgendwann - wenn es an anderen Fronten ruhiger wird - will der Körper wieder ganz alleine aufdrehen. Wirst sehen!

Anett hat gesagt…

Lizzy, du magst sogar ein wenig recht haben.
Letzte Woche war ich auch dauernd müde, wie ich es sonst nicht kenne. Und auf Arbeit gab es am Donnerstag noch eine Hiobsbotschaft, die ich irgendwie nicht verdrängen konnte, obwohl ich ein dickes Fell habe und den Job sonst nie mit nach Hause nehme. Aber dieses Mal ist es extentiell :-(.

Anett hat gesagt…

Ich meinte natürlich existenziell.

Kathrin hat gesagt…

Ui Anett, das tut mir leid, daß es wieder nicht so gut lief. Und es tut mir auch leid, daß es da im Job zu Problemen kommt. Wenn Du mal drüber quatschen willst: meine Nummer hast Du ja Anett. Aber was Anderes schwant mir da: wann hast Du zum letzten Mal Deine Blutwerte checken lassen. Für mich sieht das alles nach Eisenmangel aus...!
Ver(muskel)katerte Grüße, Kathrin

Laufmauselke hat gesagt…

Hallo Anett, mir ist auch gleich Eisenmangel eingefallen. Geh mal zum Doc. Da bin ich der gleichen Meinung wie Kathrin.
Es könnte aber auch an den drei Halben in so kurzer Zeit liegen.
Privater und beruflicher Stress ist natürlich auch eine Leistungsbremse.
Ich wünsche Dir eine gute Erholung und das Du bald wieder zur Ruhe kommst. Für Deinen Job drücke ich Dir die Daumen.
LG Laufmaus Elke

Anett hat gesagt…

Kathrin, Elke, ich habe schon einen Termin beim Doc gemacht. Habe auch 3 (!) Tage pausiert und das heutige Läufchen ging schon wieder ganz passabel.
Der Job, ja, da muss ich sehen, was kommt. Sehe es mittlerweile etwas lockerer, bringt ja nichts, Trübsal blasend durch die Gegend zu rennen.

Jörg hat gesagt…

Ich habe auch das Gefühl, du setzt dich nach dem guten Einstieg im letzten Jahr zu sehr beim Laufen unter Druck. Versuche den Kopf beim Laufen frei zu bekommen, laufe durch deine schöne Gegend und gehe ohne Zeitendruck in Wettkämpfe, d.h. lieber mal einen neuen oder längeren als der Versuch die Zeit vom letzten Jahr zu toppen.

Wird schon

Jörg