Sonntag, 26. September 2010

Durchwachsenes Wochenende...

... so vom Wetter her ;-).

Da wir wegfahren wollten, habe ich am Freitag frei gemacht, um meinen langen Lauf vorzuziehen. So ging es dann bei herrlichem Spätsommerwetter am frühen Morgen los. Naja, gegen halb Zehn war´s, aber ich konnte ja ausschlafen.
Um meine Scheuerstellen (das rohe Fleisch war gerade wieder verheilt) vom Wettkampf 5 Tage zuvor zu schonen, habe ich mich für die 14km-Eisvogelpfadrunde entschieden. Und die wollte ich dann halt 2 mal laufen und ich brauchte keinen Trinkgürtel mitnehmen.
Nach 3 km war ich aber felsenfest überzeugt, es bei einer Runde zu belassen. Ich fühlte mich nicht, die Beine schwer, der Puls hoch und überhaupt... Ich kann ja am Sonntag auch noch den langen Lauf machen, wenn es kühler ist. So schlich ich dahin, bis ich dann in den kühlen Wald kam. Und plötzlich, so nach 8 km, sank der Puls, obwohl ich, nun bergauf, nicht langsamer geworden war. Die letzten 2 km bergab rollen eh von allein und nun fasste ich den Entschluss, doch 2 Runden zu laufen.
Nach genau 14 km in 1:32h war ich wieder im Haus, habe einen großen Schluck Wasser getrunken, die Toilette aufgesucht, den Notfallriegel eingesteckt und eine kleine Wasserflasche in die Hand genommen. Das alles ging ganz mechanisch und ehe ich mich versah, stand ich wieder auf der Straße und weiter ging es. Nun sogar um einiges zügiger. Zum Ende hin wurde es dann doch noch schwerer und ich verlor bergauf die Zeit, die ich zu Beginn der Runde rausgelaufen hatte. Aber ich war dann schon stolz, mich überhaupt aufgerafft zu haben und 2 von der Zeit her identische Runden gelaufen zu sein. So waren es 28 km in 3:04 h bei nicht ganz einfacher Strecke.

Der Tag war aber noch nicht zu Ende, denn am Nachmittag ging es dann mit Freunden nach Buckow in die Märkische Schweiz. Am Abend machten wir an diesem herrlichen Spätsommertag noch einen Spaziergang von ca. 5 km und kamen so auch am Brecht-Weigel-Haus vorbei und umrundeten den Buckowsee. Immer treppauf und-ab, schließlich heißt es nicht umsonst Märkische Schweiz, merkten meine Beine die Strapazen des Tages schon.
Gestern gab es dann bei bedecktem Himmel die Wanderung um den Schermützelsee und heute habe ich davon wieder den obligatorischen Muskelkater in den Kniekehlen und im Fußspann. Unglaublich, dass beim Gehen so ganz andere Muskelpartien als beim Laufen beansprucht werden. Deshalb ist es mir heute bei Dauerregen auch nicht schwer gefallen, den geplanten Lauf ausfallen zu lassen. Den langen habe ich ja schon unter Dach und Fach :-). Aber morgen wird wieder gelaufen, egal wie das Wetter ist.
Es war ein rundum schönes Wochenende zum Abspannen und Genießen, mit viel Bewegung in einer herrlichen Gegend, gerade mal eine Autostunde von hier entfernt. Das hat mal wieder gezeigt, dass das Schöne so nahe liegen kann.

Nachzutragen gibt es noch, dass ich letzten Sonntag 15 km beim Spreewaldlauf gelaufen bin. Vor der Strecke, 6 Runden in einem Stadtpark, hatte ich schon etwas Respekt. Doch im Nachhinein war die Strecke sehr schön, abwechslungsreich und die Runden haben mich nicht so sehr gestört. Die ersten 3 Runden hatte ich einen Zugläufer und ich lag von der Zeit her sehr gut im Rennen. Doch dieser bog dann in Richtung Ziel ab, er lief nur 7,5 km. Eine Runde weiter hatte ich dann den letzten für mich sichtbaren Läufer überholt, mich überrundeten nur die ganz schnellen Läufer, so dass dann meine Motivation sank und ich langsamer wurde. Ich achtete lediglich drauf, dass von hinten keiner mehr ran kam. So bin ich dann in genau 1:20:00 h ins Ziel, ohne das allerletzte geben zu müssen und war damit sehr zufrieden so mitten im Marathontraining und nur 4 Tage nach dem langen Lauf.

Dienstag, 21. September 2010

Abschied

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.

Gestern musste ich Abschied nehmen von meiner lieben Oma. Sie hatte in ihren fast 94 Jahren ein langes und erfülltes Leben, aber am Ende ist es immer zu früh.
Mir bleiben die Erinnerungen an die vielen Wochen, die ich bei meinen Großeltern in meiner Kinder- und Jugendzeit verbringen durfte und ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit darüber. Denn auch sie haben einen Anteil daran, dass ich so geworden bin, wie ich jetzt bin.

Donnerstag, 16. September 2010

Einmal Schlaubetal und zurück

Ich wohne am Rand des Schlaubetals und bisher bin ich für Läufe im eigentlichen Tal immer mit dem Auto gefahren.
Gestern stand nun ein langer Lauf an, den ich eigentlich am Vortag absolvieren wollte, aber bei Dauerregen hatte ich so gar keine Lust. Dann lieber bei strahlendem Sonnenschein!
So habe ich mir dann eine neue Route ausgesucht und machte ich mich mit etwas Wasser, Kleingeld und einer Wanderkarte bewaffnet auf den Weg.
Zuerst ging es durch meinen Wald auf dem Weg entlang, den ich schon bei unzähligen Läufen entlang gelaufen bin.
Und obwohl einige Autos von Pilzsuchern am Waldrand standen, standen die Pilze direkt am Wegesrand in Massen.
Es hat mir richtig in der Seele weh getan, sie stehen lassen zu müssen. So bin ich dann immer durch den Wald bis nach Müllrose gelaufen. Es lief locker und leicht, die Sonne strahlte vom Himmel und den böigen Wind bekommt man im Wald sowieso nicht mit.
Am Ortseingang von Müllrose begann dann der für mich unbekannte Weg in Richtung Ragower Mühle. Diese Strecke war zum Teil wunderschön, aber auch nicht ungefährlich. Denn an einer Wurzel stolpernd konnte ich gerade noch einen Sturz abfangen.
Die Mühle selbst erreichte ich dann nach 13 km und im Nachhinein bin ich schon überrascht, diesen Weg noch nie vorher probiert zu haben, denn es ist ja fast ein Katzensprung ;-).
Dort staut sich die Schlaube in einem Weiher an,

um dann als Flüsschen wieder in Richtung der nachfolgenden Schlaubetal-Mühlen weiterzufließen.
Ich habe dort erst mal die Ruhe und Idylle genossen, die Stimmung auf mich einwirken lassen, bevor ich mich auf den Rückweg machte. Einfach ein schönes Fleckchen Erde.
Den Heimweg nahm ich dann über das Nachbardorf und gerade das letzte Stück ist arg hügelig. Trotzdem bin ich auch den steilsten Anstieg über Schotterpiste laufend hochgekommen, worauf ich doch ein wenig stolz war. So war ich dann nach 22 km wieder in Haustürnähe und habe noch eine Waldrunde angehängt, denn ca. 25 km wollte ich schon auf dem Tacho haben. So ging es dann wieder, dieses Mal in umgekehrter Richtung, vorbei an meinen Pilzen, die ich mir dann morgen holen werde ;-).
So schön kann laufen sein.
Anschließend bin ich dann nach einer Dusche und dem gestillten Heißhunger zum Line Dance gefahren, weil wir gerade ein Auftrittsprogramm einstudieren. Und erstaunlicherweise ging das Tanzen sogar recht gut und hat die Beine wieder etwas gelockert. Das war ein wahrlich anstrengender aber auch erfolgreicher Tag.

Dienstag, 7. September 2010

Anett und die grünen Männchen

Es wird Zeit, hier mal Staub wegzupusten.

Der Sommer und auch der Urlaub sind Geschichte, eine Nachbetrachtung gibt es dann im nächsten Beitrag. Aber auf Wunsch eines einzelnen Herrn gibt es erst mal einen Laufbericht ;-).
Ich war nämlich am Sonntag beim Mercedes-Benz-HM in Berlin/Tegel, eine schöne Veranstaltung, die ich schon aus den letzten beiden Jahren kenne. Noch familiär, nicht so überlaufen, flache schnelle Strecke und liebe Freunde vor Ort. Und wenn ich starte, ist das schöne Wetter sowieso garantiert ;-). So habe ich diesen Lauf auch einem regionalen 10er, der fast vor meiner Haustüre stattfand, vorgezogen. Aber der HM bringt mir einfach auch auf dem Weg nach Athen mehr.

Naja, als der Wecker um kurz nach 5 Uhr klingelte, habe ich den Sinn der Aktion kurzzeitig in Frage gestellt, zumal es mit knapp 5 °C auch sehr frisch war. Doch ein grandioser Sonnenaufgang über dem nebelverhangenen Müllroser See entschädigte dann das zeitige Aufstehen. In Berlin habe ich mich dann mit Binchen und Anna getroffen und kurz darauf noch mit der Berliner Chaosgang.

Dann sind wir zum Start und haben uns recht weit vorn aufgestellt, da bei Bruttozeit ja jede Sekunde zählt und Binchen eine Schmach aus dem letzten Jahr mit so einer Sekunde zu tilgen hatte. Ich selbst hatte mir nicht so viel ausgerechnet, bei optimalen Verlauf auf eine 1:55 h gehofft. Plagte mich in letzter Zeit doch mein Rücken, der mich teilweise zum Schleichen gezwungen hatte. Wenigstens am Montag habe ich mal kurz 3x2000 Meter angetestet, die aber sehr ungleichmäßig waren. Dagegen wusste ich, eine gute Konditionsgrundlage zu haben, also die Streckenlänge sollte nicht das Problem sein.

So bin ich dann auch sehr gemächlich in ca. 5:30 min los. Kurz nach dem Start schloss sich dann Thomas mir an, weil er nicht überpacen wollte. Doch nach 2,5 km war ich ihm zu langsam und ich ließ ihn ziehen. Bei km 4 zickte mein Rücken rum, ich achtete etwas mehr auf meinen Laufstil, doch so rechte Lust hatte ich nicht mehr. Doch dann sah ich einfach nur GRÜN. Knapp vor mir liefen 2 Läufer älteren Semesters ganz in grünen Laufklamotten immer im gleichen Abstand. Da sie so auffällig waren, blieb ich einfach dran. Wenn sie etwas anzogen, tat ich das auch (relativ mühelos). Ansonsten blieb ich immer hinter ihnen. Kurz vor Ende der 1. Runde bekamen die meine Gegenwart so richtig mit und ich outete mich als heimlicher Mitläufer. Sie wollten mich dann sogar in ihre Mitte nehmen, doch ich lehnte ab, weil ich noch mit einem Einbruch meinerseits rechnete und ich nicht wollte, dass sie auf mich Rücksicht nehmen.
So bin ich dann in 54:22 min (Pace 5:26 min/km) bei 10 km durch und es ging auf die 2. Runde. Plötzlich lief es bei mir lockerer und ich konnte immer ihr Tempo mitgehen. Zeitweise waren wir dann tatsächlich auf gleicher Höhe, weil ich einfach Reserven hatte und ich auch mal was zur Führungsarbeit beitragen wollte.
Bei km 18 ging es dann auf die Zusatzschleife, um auf die HM-Distanz zu kommen. Die geht erst mal leicht bergan und dort setzte ich mich dann erstmals sogar an die Spitze. Eine Weile waren meine Begleiter noch in meinem Schatten, doch einen km vor dem Ziel mussten sie plötzlich abreißen lassen. Damit hatte ich ja nun überhaupt nicht gerechnet. Im Nachhinein habe ich aber gesehen, dass ich die letzten beiden km in 5:06 und 5:11 gerannt bin,also kein Wunder.

So bin ich dann auf die Zielgerade gebogen und überglücklich in 1:53:43 h (Pace 5:23 min/km) ins Ziel. Und ich war noch nicht mal total am Ende. Überhaupt war ich überrascht, auf den letzten 5 km noch mal richtig beschleunigen zu können. Das Marathontraining macht sich halt bemerkbar. Und so ganz nebenbei ist eine Zweitbestzeit rausgesprungen, der ich schon lange vergeblich hinterher laufe *freu*. Und meinen Mitstreitern muss ich auch unbekannterweise danken, denn ohne sie hätte ich diesen Biss nicht gehabt und wäre eher nur so vor mir her getrottet. Solche grünen Männchen... äh Hasen können schon Wunder bewirken ;-).

Danach habe ich mir erst mal Verpflegung geschnappt und die anderen gesucht. Denn ich bin doch tatsächlich die Langsamste von unserem Trupp gewesen. Alle waren über ihre Zeiten happy, aber den Vogel hat Binchen mit einer 1:41 h abgeschossen. Einfach grandios!
Anschließend sind wir noch zu Binchen zur privaten Pastaparty gefahren und haben alle zusammen gefeiert. Das war ein würdiger Abschluss dieses tollen Tages in Berlin.

Zu Hause ging es mit der Feierei nach einer kurzen Verschnaufpause dann weiter, haben wir doch unseren 25. Kennenlerntag begangen.

Und ganz zum Schluss gab es noch einen grandiosen Sonnenuntergang, wenn das mit dem Bild vom Aufgang schon nicht geklappt hat.
Einfach ein perfekter Tag!