Unsere Jüngste hat gerade ihren schwedischen Austauschschüler zu Gast, was ein bisschen Organisation innerhalb der Familie erfordert.
Da die Beiden heute einen ganztägigen Ausflug mit der Schule hatten, habe ich kurzerhand meinen letzten langen Lauf um einen Tag nach vorn verlegt.
Eine Überraschung gab es am frühen Morgen. Das Thermometer zeigte nur 5°C. Also das erste Mal mit langärmeligem Shirt und 3/4-Hose losgelaufen. Und diese Wahl sollte sich als genau richtig erweisen, denn es blies ein kalter Wind und da ich viel im Wald laufe, hat auch die Sonne nicht wirklich wärmen können.
Bis auf eine Gebüschpause gleich nach 2 km war ich super unterwegs. Keine Spur von schweren Beinen wie beim Halbmarathon. Also habe ich diesen gut verkraftet.
Ich habe aber von Beginn an drauf geachtet, nicht zu schnell loszulaufen. Aber das Bremsen war nicht einfach. Und so war ich lange Zeit in Pulsbereichen wie noch nie unterwegs. Erst ab km 13 habe ich die Beine leicht gespürt, bis dahin war es wie ein Automatismus. Und so spulten sich die Kilometer nacheinander ab. Erst ab km 25 ging der Puls nach oben und obwohl der Magen knurrte, musste ich heute nicht zu meinem Notriegel greifen, wie noch vor 2 Wochen. Klar waren die letzten km schwer, die Beine müde, aber ich hatte immer noch genug Kraft, die letzten 1,5 km zu beschleunigen.
Am Ende hatte ich dann 32,3 km in 3:35:07 auf dem Garmin stehen, das entspricht einer Pace von 6:39 bei Puls 146. Es war der schnellste aller langen Läufe mit dem niedrigsten Puls und ich bin bis auf die Gebüschpause komplett durchgelaufen.
Als Vergleich: vor 12 Wochen bin ich beim AirportRun-HM mit 7:00 und einem Puls von 157 gelaufen.
Ein bisschen stolz bin ich schon auf diese Entwicklung und nun auch sehr zuversichtlich für den Berlin-Marathon. Jetzt heißt es vor allem gesund zu bleiben.
Nach einer ausgiebigen heißen Dusche gab es Carboloading und eine verdiente Mittagsruhe.
Heute Abend stand dann noch ein Line-Dance-Auftritt an. Was waren wir wieder alle nervös, schließlich sollten wir auf einer Hochzeitsgesellschaft von über 100 Leuten tanzen. Vor so einem Auftritt treffen wir uns immer noch mal, um zu üben. Das geschah heute in diesem Dorf an der Bushaltestelle. Im Halbdunkeln die CD in einen Autorekorder geworfen und los ging es. Aber so doll kann es nicht gewesen sein, denn unmittelbare Anwohner schlossen ihre Fenster und Jalousien ;o(.
Naja, wenigstens ging dann der Auftritt fast (ganz klappt es sowieso nie) perfekt über die Bühne und der Applaus war groß.
Und das Erstaunlichste für mich war, dass ich trotz der vielen km in den Beinen keine Probleme beim Tanzen hatte.
Ein rundum gelungener Tag!
12 Kommentare:
Anett, das hört sich toll an. Die Entwicklungen bei Dir seit dem "Eisen-Tag" kann man selbst aus der Entfernung wirklich richtig mitspüren.
Und 32km und Tanzen - wow!
Ich finde Deine Entwicklung auch klasse und es freut mich richtig zu lesen, dass es Dir wieder wirklich gut zu gehen scheint. Mir macht das vergleichen der Werte im Laufe der Zeit auch immer viel Spaß. Bin gespannt auf die bald kommenden Monate wo wieder nur Grundlagentraining gemacht wird, denn dann habe ich mal einen tatsächlichen Vergleich zu vorigem Jahr. Ich bin richtig gespannt auf Deinen Marathon, so wie Du drauf bist.
Toll! Du bist einfach super drauf! :o)
Ja, das hört sich wirklich toll an. Ich bin auch gespannt auf Deinen Marathon. Ich laufe am kommenden Sonntag in der Schorfheide den Halbmarathon. Das ist im Rahmen der Vorbereitung auf das Schlaubetal. Sehen wir uns dort?
Liebe Grüße
LaufmausElke
Es gibt sie also doch, die perfekten Tage! Wenn man so einen Tag erlebt hat, kann man lange zeit davon zehren! das klappt bestimmt mit Berlin, bei solchen Trainingsergebnissen seh ich absolut kein Problem.
@Anja, ja, mit dem Eisen ist schon krass. So extrem schlecht lasse ich es auch nicht wieder werden ;o).
@Michi, die Vergleiche finde ich auch interessant. Und für den Marathon bin ich erstaunlich zuversichtlich. Ich bin einfach gut durchs Training gekommen.
@Hase, danke. Ich drück dich.
@Elke, nein, in der Schorfheide bin ich nicht. Ich wünsche dir aber einen erfolgreichen Lauf dort. Bis spätestens im Schlaubetal.
@Martin, ja, ich zehre immer noch davon. Die Spannung steigt und auch die Zuversicht. Ich habe schon Angst, dass ich meine eigenen Erwartungen nicht erfülle und dann enttäuscht bin...
Super Anett, das hört sich komplett Klasse an. Berlin wird toll, da kannst Du sicher sein!
Hallo Anett,
immer, wenn ich in Dein Blog schaue, erinnere ich mich daran, wie ich die Zeit nach der Diagnose erlebt habe.
Ich weiß genau, wie gut Du Dich fühlst! :-)
Und Du trainierst auch super - dieser entspannte lange Lauf in Kombination mit dem gelungenen Halbmarathon deutet auf verdammt gute Laune nicht nur während, sondern auch nach dem Marathon hin ;-)
Ist Berlin wirklich schon wieder ein Jahr her???
Viel Spaß und ganz viel Erfolg wünscht
Manu
Es wird langsam ernst. Aber auf der anderen Seite glaube ich aber fest, dass du mit einem Lächeln über die Ziellinie läufst. Die Vorbereitung schint absolut gelungen, das Wetter wird sowieso gut und deine Form könnte nicht besser sein. So what?
Das klappt!
@Kathrin, Berlin MUSS einfach toll werden. Und ich freue mich schon wie blöd.
@Manu, ja, das ist schon unglaublich, wie ich mich fühle. Ich kann es immer noch nicht recht glauben, wie relativ leichtfüßig ich plötzlich laufen kann.
An deinen Laufbericht vom letzten jahr kann ich mich noch gut erinnern. Laufumstände, die man nicht haben muss, um so bewunderswerter war dein Durchkämpfen damals.
@Martin, die Form könnte bestimmt immer besser sein ;-). Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden, wie ich durchs Training gekommen bin und Schweini keine, aber auch gar keine Chance hatte.
Jetzt drücke ich dir die Daumen für Berlin - es wird bestimmt ein toller Lauf.
Jörg
Hallo Anett,ich schaue jeden Tag hier rein, aber es gibt nichts Neues. Hast wieder Urlaub oder keine Zeit? Ich wünsche Dir schon mal einen ganz tollen Lauf in Berlin. Vielleicht sehen wir uns an der Strecke.
Liebe Grüße von
Laufmaus Elke
Kommentar veröffentlichen