...genauer dem Line Dance, denn das ist meine 2. Leidenschaft.
Auch wenn man denkt, Laufen und Tanzen haben beide mit Bewegung zu tun, so sind es doch zwei völlig verschiedene Dinge. Während mir beim Laufen oft viele Gedanken durch den Kopf gehen und ich auch manchmal schon berufliche Probleme gelöst habe, ist beim Tanzen höchste Konzentration gefragt. Ansonsten tanzt man wortwörtlich "aus der Reihe".
Line Dance ist eine Tanzform, in der, wie es der Name sagt, in Reihe neben-und hintereinander getanzt wird. Oft nach Countrymusik, denn diese Tanzform wurde in Amerika von Männern erfunden, die nur mit den Füßen tanzen wollten, also ohne Armeinsatz.
Jedenfalls fand ich Line Dance schon lange toll, vor allem faszinierte mich die Leichtigkeit, mit der sich viele Tänzer synchron bewegen.
Und dann spielten im September 2006 ein paar Zufälle eine Rolle und seitdem gehöre ich zu einer kleinen vereinslosen Truppe von ca. 12 Leuten, die sich an einem Abend in der Woche zum Training trifft. Trainiert werden wir von einer blutjungen 21-jährigen, die gerade ihre Tanztrainer-Lizenz erworben hat, und den Tanz lebt. Neben uns Alten (ich senke den Altersdurchschnitt) trainiert sie noch 2 Truppen. Mit ihrer Jugendgang studiert sie auch moderne Tänze für Auftritte und Meisterschaften ein, ein Mitglied war auch schon mal Deutscher Line-Dance-Meister. Dieses Mädel und ihre Energie faszinieren mich immer wieder.
Aber für mich war erst mal aller Anfang schwer. Ich musste nicht nur die typischen Tanzschritte begreifen. sondern auch noch zusammensetzen. Die ersten Male waren so anstrengend und aufwühlend, dass ich nachts noch "getanzt" habe und Einschlafschwierigkeiten hatte. Schwierig ist auch, die verschiedenen Richtungen durchzutanzen. Eine Schrittfolge besteht aus 16, 32, 64 oder noch mehr Schritten. Dann wird eine Drehung eingebaut und die Schrittfolge beginnt von vorn in anderer Richtung. Und man soll es nicht glauben, aber dann muss man sich wieder völlig neu orientieren. Da auch in den Schrittfolgen verschiedene Drehungen enthalten sind, kann man auch da schnell den Überblick verlieren und schaut plötzlich die Mittänzer an anstatt mit ihnen in eine Richtung. Aber Übung macht den Meister und von mal zu mal lernte ich schneller und flüssiger. Mittlerweile kann ich doch schon einige Tänze, aber da es ca. 12.000 verschiedenene gibt, habe ich noch viel Brot in den nächsten Jahren ;-).
Unser Repertoire umfasst nicht nur Country, sondern auch aktuelle Pop-Titel, Irische Musik oder auch Rock-'n'-Roll-Oldies von Elvis.
Es ist nicht immer einfach, Laufen und Tanzen unter einen Hut zu bringen, schließlich gibt es noch eine Familie und einen anstrengenden Beruf. Aber ich möchte keines mehr missen. Wie ich es schon eingangs erwähnte, verlangt tanzen volle Konzentration und in diesen 2 Stunden in der Woche schalte ich völlig ab. Aber ab und zu gibt es dann auch Events, schließlich wollen die erlernten Tänze angewendet werden.
Und so war ich gerade gestern zur nachweihnachtlichen Line-Dance-Speckabtanz-Party. Schön war´s, und nach meinem morgendlichen 20km-Lauf habe ich auch noch ein paar Tanzschritte hinbekommen.
1 Kommentar:
Das klingt toll!
Und in der Tat kompliziert - mir wird ja schon beim Lesen ganz schwindlig ;-)
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