Wieder hatte ich mit Binchen in Suhl Privatquartier bezogen mit allan Annehmlichkeiten. Vielen Dank an unsere Gastmutter.
Am Marathonmorgen kam dann noch Annekatrin zu uns gestoßen und
gemeinsam ging es mit dem Bus von Suhl nach Neuhaus, der Marathon-Startort.
Dort trafen wir noch auf Katrin, Tati und Matthi, so dass es ein schönes Vorstartfoto gab.
Danach wurde dann zum Schneewalzer geschunkelt und alle waren guter Laune. Das Wetter spielte auch mit, es blieb trocken mit ein wenig Sonnenschein und herrlicher Fernsicht.
Dann erfolgte der Startschuss und gemeinsam mit Binchen ging es durch dieses Starttor.
Sie wollte mit mir gemeinsam laufen, um auch selbst nicht zu überpacen, denn sie hatte gerade ein Verletzungspause überstanden. Doch da sie normalerweise um einiges schneller läuft als ich, gestaltete sich das gar nicht so einfach. Sie lief los, immer vor mir her und ich bremste, aber selbst das war für mein Gefühl noch ein zu schneller Angang. Und das Gefühl sollte mich nicht trügen. Bin ich doch eher jemand, der einen Marathon sehr defensiv angeht. Naja, als es nach 5 km erstmals in den Wald ging, bogen wir erst mal kurz ins Gebüsch ab, denn dann läuft es sich leichter ;-). Danach ließen wir es rollen, es ging recht eben dahin und machte Spaß. Bei km 9 kam dann der erste längere unnd steilere Anstieg, den wir laufend und überholend bewältigen. Bergauflaufen kann ich ganz gut. So erreichten wir dann bei km 19 auch relativ entspannt den Masserberg. Dort gab es erst mal einen Fotostopp und ausgiebige Verpflegung. Das haben wir uns aber an jedem Stand gegönnt und der berühmte Haferschleim ist einfach genial.
Danach ging es dann mind. so steil wie nach oben bergab. Und das war mein Dilemma. Da es für Binchen zu anstrengend war, bei mir zu bleiben, ist sie fortgerollt und hat unten auf mich gewartet. Ich kann einfach nicht bergablaufen, aber das fällt mir nicht erst seit Samstag auf.
Den Halbmarathon erreichten mit bei 2:14 h voll im Soll, unsere Wunschzeit von unter 5 Stunden sollte locker drin sein. Kurz danach begann dann die berüchtigte Hohlgasse mit - Anstehen. Also Zeit für ein Foto und zum Erholen. Doch was dann kam, übertraf alle meine Befürchtungen. Zum einen mussten wir ewig warten (für diesen km brauchten wir dann über 12 Minuten) und dann war es so steil, wurzelig, rutschig, dass man nur mit Springen und wieder Abbremsen vorwärts kam.
Dieser Abschnitt hat mir unendlich viel Kraft gekostet und ich hatte schon schlimmste Befürchtungen. Die nächsten km liefen sehr zäh, vor allem bergab und ich war auch nicht sehr kommunikativ in dieser Phase. Doch irgendwann lief es wieder besser, den langen und steilen Anstieg in Neustadt habe ich laufend und überholend bewältigt. Überhaupt musste ich bergauf nur bei km 32 und 38 gehen, als alle um uns rum gegangen sind. Das war also nicht mein Problem.
Aber eben bergab. Dort war ich nur unwesentlich schneller.
Und dann hatte ich noch ein Problem mit 2 Dingen, die mich teilweise nervten. Zum einen lief Binchen oft knapp vor ihr und sie schaute sich ständig nach mir um. Irgendwann sagte ich ihr das und sie unterließ das dann, wofür ich ihr sehr dankbar war. Gegen Ende des Rennens wurde die Zeit zu unserem Limit knapp, so dass sie ständig auf die Uhr schaute... Da bin ich auch anders gestrickt. Wenn ich merke, dass es nicht läuft, schaue ich gerade nicht auf die Uhr, um mich nicht noch mehr verrückt zu machen. Bei km 40, ich hatte gerade ein gute Phase, begannen bergauf meine Oberschenkel zu krampfen. So musste ich ab da langsamer machen. Bergab habe ich es mit Beine ausschütteln in den Griff bekommen, so dass ich dann den letzten Anstieg nicht im Rekordtempo, aber laufend bewältigen konnte. Binchen hatte noch Angst um mich, aber ich wusste, dass ich es ins Ziel schaffe. Dort sind wir dann in genau 4:56:03 h Hand in Hand eingelaufen. Und das hat für alles vorher entschädigt. Wir hatten es GEMEINSAM geschafft und dafür war ich ihr so unendlich dankbar! Im Ziel erwartete uns dann Anna, die einen Wahnsinns-HM als AK-4. gekaufen ist.
Nach dem Duschen und einer Erholungspause haben wir dann auf Annekatrin gewartet, die ihren 2. Marathon erfolgreich und strahlend gefinisht hat. Und wie es der Zufall so will, kommt in diesem Moment auch unsere Supermarathona Bianka ins Ziel. Das war Timing der Beiden und das Hallo und die Glückwünsche waren groß.
Abends wurde natürlich wieder ordentlich gefeiert - Rennsteig halt. Und auch die Siegerin des Supermarathons hat mit etwas Texthilfe das Rennsteiglied geträllert :-).
Geschunkelt wurde natürlich auch und das ein oder andere unbekannte Gesicht bekam einen bekannten Namen ;-).
Ja, das war der Rennsteig 2012 und wenn ich gesund bleibe, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei. Denn den Rennsteig kann man nicht erklären - man muss ihn erleben!