Bevor ich zum eigentlichen Thema komme, noch ein kurzer Rückblick der letzten Wochen:
Wie im vorherigen Post angekündigt, war ich im Februar beim Frostwiesenlauf. Da wir zwar strahlenden Sonnenschein aber auch -16 Grad hatten, bin ich nicht die 30 km gelaufen und war froh darüber. Die 20km-Runde habe ich wieder mit einer Lauffreundin schnatternd bewältigt. Wir waren auch recht zügig unterwegs, nur fielen ihr die letzten km schwer, da sie solche langen Läufe selten macht. Im Ziel bin ich dann umgedreht und habe noch einmal 3,5 km angehängt. Und da hatte ich dann einen richtig fiesen eisigen Gegenwind, der mich auch auf der 10km-Runde ereilt hätte. Deswegen war die Entscheidung gegen 30 km gut.
Ende Februar/Anfang März waren wir im Winterurlaub, wo ich reichlich Ski gefahren bin. Frank hat leider wieder Rückenprobleme bekommen, so dass er es nicht ganz so genießen konnte und es hat vorsichtig angehen lassen. Trotz eines 12km-Laufes an einem sonnigen Nachmittag bringt mich diese eine Woche aber immer aus dem Konzept und die Läufe anschließend sind ungewohnt langsam und schwerfällig. Trotzdem will ich nicht drauf verzichten, da muss ich wohl auch zukünftig durch.
Am 18. März stand dann der heimische Metallurgenlauf an, wo ich über 20 km gestartet bin. 4 Runden sind zwar nicht so prickelnd, aber dafür kenne ich die Runde in- und auswendig. Ich habe es vorsichtig angehen lassen und nach 10 km bzw. 2 Runden ein paar Frauen überholt. Danach hatte ich dann niemanden mehr in Sichtweite und musste ganz allein mein Tempo laufen. Gar nicht so einfach, aber ich habe es durchgezogen. Auch wenn ich mit 1:50:38 h nicht ganz so zufrieden war, unter diesen Umständen ist die Zeit wohl in Ordnung. Außerdem hatte ich einen leicht negativen Split, da ich nach 10 km bei 55:48 min durchgelaufen bin.
Eine Woche später war ich dann mit Beate beim Schneeglöckchenlauf in Ortrand. Während sie über 15 km gestartet ist, habe ich mir die 30 km gegönnt. Da der Start erst um 13 Uhr war, haben sich die 19 Grad zu diesem Zeitpunkt schon ausgewirkt. Sogar mir war auf dem ersten Streckenabschnitt, der über freies Feld ging, zu warm. Später im Wald war es dann angenehmer. Ich wollte locker um die 3 Stunden laufen, bin aber schon ganz schlecht in diesen Lauf reingekommen. Erst ab km 7 lief es und ab diesem Zeitpunkt begann ich dann mit Überholen. Bis zum Schluss habe ich so einige Läufer eingesammelt und wurde selbst nur noch von zweien überholt, weil ich dann auf den letzten 3 km geschwächelt habe. Am liebsten wäre ich gegangen, ich hatte keine Lust und keinen Saft mehr. Aber irgendwie habe ich mich durchgekämpft, anderen ging es noch schlechter und nach 3:02 h war ich im Ziel. In etwa Wunschzeit, nur der Aufwand dafür war höher als gedacht. Es war aber ein schöner Lauf auf einer schönen Einrunden-Strecke, der nach Wiederholung verlangt.
Letzte Woche war dann der Ostercross im Rahmen der Stadtmeisterschaft. Meine Beine waren noch vom anstrengenden Training müde und rechte Lust hatte ich auch nicht. Deswegen bin ich ohne Ambitionen losgelaufen und war am Ende überrascht, eine neue Streckenbestzeit gelaufen zu sein. Vor allem, weil es sich relativ locker angefühlt hatte, ich war nicht am Limit.
Gestern stand nun der Rauener Berglauf als Generalprobe für den Rennsteig an. Offiziell 30 km mit 500 Hm. Am Ende waren es aber 30,8 km mit noch mehr Höhenmetern, da eine zusätzliche Schleife auf den höchsten Punkt mit einem neu gebauten Aussichtsturm eingeflochten wurde.
Ich hatte unheimlichen Respekt vor der Strecke, zumal sie über 2 Runden geht. So bin ich auch sehr defensiv angelaufen und habe mich an eine Gruppe gehängt. Schon nach 1,2 km hat man 70 Hm, davon an einem sog. Schanzenberg (dort stand mal eine Sprungschanze) 40 Hm innerhalb von 200 Metern bewältigt. Danach geht es erst mal wieder bergab, um später in mehreren Wellen hintereinander steil bergauf und wieder -ab zu gehen. Ich bin in der ersten Runde immer hinter der Gruppe geblieben, obwohl es sehr locker lief und ich an den Anstiegen sogar ein paar Gehschritte mehr als gedacht einbauen musste, da sie mir etwas zu langsam waren. Diese Taktik war aber Gold wert.
Am Ende der ersten Runde habe ich mich in Ruhe verpflegt und so erst mal den Kontakt zu ihnen verloren. So bin ich dann allein mein Tempo weitergelaufen, aber nun kannte ich ja die Strecke. Beim Aufstieg zum Schanzenberg habe ich dann erstmals gespürt, wie kaputt meine Oberschenkel waren. Doch bergab habe ich mich schnell wieder gefangen. Kurz danach habe ich dann in den Wellen einige Läufer überholt, aber nun bin ich in meinem Tempo und ein paar Gehschritten am Ende der Hügel hoch. Kurz nach der Halbmarathonmarke, bergab, flog ein Läufer vorbei und meinte, es ist nicht mehr weit und ich sähe noch gut aus. Naja, wenn er meint, ich hab ihn erst mal ziehen lassen. Doch nachdem der Verpflegungspunkt bei km 22,5 erreicht war, geht es mehr oder weniger immer wieder bergauf. Und dort habe ich mich wieder an ihn heran gekämpft bzw. an den etwas heftigeren Anstiegen sogar vorbei. Das hat richtig Spaß gemacht und mir gezeigt, dass ich auf einem richtigen Weg bin. Denn seit dem letzten Marathon laufe ich meine normalen Dauerläufe um einiges schneller und versuche, das Tempo auch an den Anstiegen, die ich hier nun mal habe, beizubehalten. Das hat sich nun ausgezahlt.
Da die letzten beiden km steil bergab gehen, hatte ich dort keine Chance, da hat er mir über eine Minute abgenommen. Bei einer Bergankunft hätte ich gewonnen ;-). Mir taten aber auf dem Asphalt auch die Füße weh, Waldboden ist einfach besser.
Aber ich bin sehr zufrieden in 3:11:07 h ins Ziel. Am Ende in der dort gewerteten AK 40-49 5. von 9, Gesamt-8. von 15 Frauen. In der reinen AK 45, die für die Cup-Wertung gilt, war ich aber 3. von 6 und habe so einige Punkte gesammelt. Und das Beste habe ich erst zu Hause mitbekommen. Dort habe ich gesehen, dass ich nach der ersten Runde bei knapp über 1:36 h wieder angelaufen bin, also tatsächlich zwei gleichmäßige Runden hatte.
Der Rennsteig-Marathon kann kommen!